Immer nach der Ursache fahnden |
Als Proktitis wird die schmerzhafte Entzündung der Rektalschleimhaut des Mastdarms bezeichnet; oft ist die Anusregion mitbeteiligt. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: bakterielle (auch sexuell übertragbare Erreger wie Chlamydien) oder virale Infektionen (Herpes), Fisteln, ungeschützter Analverkehr, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa oder ein allergisches Exanthem. Typisch sind Symptome wie schleimige Hämatochezie, Pruritus und schmerzhafte Krämpfe.
Bakterielle Infektionen werden mit Antibiotika (Ceftriaxon 250 mg intramuskulär einmalig plus Doxycyclin 100 mg oral zweimal täglich für sieben Tage) therapiert. Antientzündlich wirkt ein Corticoid-Rektalschaum, zum Beispiel mit Budesonid oder Prednisolon.
Eine Sonderform ist die Strahlenproktitis. Dies ist eine Langzeitkomplikation mit blutenden Ulzerationen und Fisteln nach Radiotherapie von Tumoren des kleinen Beckens. In leichten Fällen ist keine Therapie nötig. Off label kann ein Behandlungsversuch mit topischem Mesalazin, Sucralfat oder mit einer Argonplasmakoagulation erfolgen.
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Eine junge Mutter fragt aufgeregt das Apothekenpersonal: »Mein Baby hat plötzlich schwarzen Stuhl, ist das normal?«
Innerhalb der ersten beiden Tage nach der Geburt findet sich im Stuhl der Säuglinge das, was sich vor der Geburt im Darm angesammelt hat: Fruchtwasser, Darmzellen oder Gallenflüssigkeit. Dieser klebrige, schwarze bis dunkelgrüne Stuhl wird als Mekonium oder Kindspech bezeichnet. Im Lauf der nächsten Tage färbt sich der Stuhl durch das Stillen immer heller.
Kommt es später zu einer Schwarzfärbung des Stuhls, könnte dies im seltenen Fall auf eine Blutung im Verdauungssystem hinweisen. Ebenso ist denkbar, dass das Baby beim Stillen mit blutigen Brustwarzen Blut mitaufgenommen hat. Auch Medikamente (Eisensalze) oder Nahrungsmittel (Lakritze, Beeren, Schwarzwurzeln), die die stillende Mutter zu sich nimmt, können der Grund sein.
Färbt sich der Stuhl rötlich oder sind Blutauflagerungen festzustellen, sind oft kleine Einrisse am Anus des Babys ursächlich. Wird zunehmend Beikost gefüttert, verfärbt sich der Stuhl entsprechend der aufgenommenen Lebensmittel rötlich (Beeren, Rote Bete) oder grünlich-schwarz (Spinat).
Eine auffällige und anhaltende schwarz-dunkle, rote oder extrem helle Verfärbung des Stuhls kann Krankheiten anzeigen und muss mit dem Kinderarzt abgeklärt werden.