Hautkrankheiten vom Haustier |
Während der Menschenfloh ausschließlich auf menschlicher Haut lebt, ist die Spezialisierung beim Hunde- und Katzenfloh unvollkommen. Diese leben innerhalb der Wohnung die meiste Zeit in Polstermöbeln, Betten oder Teppichen, die sie nur für ihre Blutmahlzeiten verlassen. Dabei reicht ihnen eine Mahlzeit für bis zu zwei Monate.
Sticht der Floh zu, injiziert er seinen Speichel, um die Blutgerinnung zu stoppen. Auf dieses Allergen reagiert der Körper mit einer Schwellung oder Juckreiz. Es bilden sich punktförmige Rötungen oder Quaddeln. Mehrere Stiche befinden sich meistens auf einer Linie hintereinander und bilden die sogenannte »Flohstichkette« oder »Flohleiter«.
Ein Flohhalsband kann den Vierbeiner vor lästigen Parasiten schützen. / Foto: Adobe Stock/Deen K Ersin
Wenn die Flohstiche stark jucken oder entzündet sind, kann topisches Hydrocortison helfen. Gele mit Antihistaminika sind eine weitere Option. Bei sehr starkem Juckreiz kann das Apothekenteam orale Antihistaminika wie Levocetirizin oder Desloratadin empfehlen. Als nicht medikamentöse Maßnahme bieten sich nasse Waschlappen oder Coolpacks an. Wichtig ist der Hinweis, die juckenden Stellen nicht aufzukratzen, da sie sich sonst infizieren können. Flöhe, die sich noch auf der Haut befinden, lassen sich mit Wasser abwaschen.
Betroffene waschen ihre Kleidung möglichst heiß (mindestens bei 60 °C, besser bei 90 °C) und saugen Polstermöbel und Teppiche ab. Pestizide in der Wohnung sind nur bei einem massiven Flohbefall erforderlich.
Antiparasitäre Mittel befreien die Haustiere von den Plagegeistern. Für Hausmittel wie Teebaumöl-haltige Produkte fehlt eine wissenschaftliche Evidenz, einige Mittel schaden dem Tier (21–23).
Parasiten verschonen auch Kleintiere nicht. Kaninchen und kleine Nagetiere wie Wüstenrennmäuse oder Hamster beherbergen häufig Pelzmilben (Cheyletiella). Die Milben aus der Familie der Cheyletidae sind recht groß (450 bis 500 µm) und ernähren sich von Detritus (Hautschuppen). Verschiedene Arten befallen bevorzugt bestimmte Tiere, etwa Cheyletiella blakei die Katze, Cheyletiella yasguri den Hund und Cheyletiella parasitovorax das Kaninchen und Meerschweinchen. Kaninchen in Gruppen oder im Freigehege sind anfälliger als Tiere, die in einer Wohnung oder in Einzelhaltung leben. In den Käfig können Pelzmilben über Einstreu gelangen.
Milben wie Cheyletiella parasitovorax befallen auch Meerschweinchen. / Foto: Shutterstock/Ocskay Mark
Tückisch ist, dass der Befall gerade bei Jungtieren lange unbemerkt bleibt. Erst bei massivem Befall erscheint das Fell stellenweise kräuselig und die Haut schuppt. Die Tiere kratzen sich vermehrt. Beim Menschen lösen Milben eine Dermatitis aus, die durch starken Juckreiz sowie einzeln oder gruppiert stehende Papeln gekennzeichnet ist. Betroffen sind häufig Kinder, die mit den Kleintieren kuscheln, oder Erwachsene, die ihren Hund oder ihre Katze mit ins Bett nehmen (24–28).