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Zoonosen

Hautkrankheiten vom Haustier

Pathogene können vom Tier auf den Menschen übergehen. Einige lösen Dermatosen aus. Viele verlaufen selbstlimitierend, andere müssen behandelt werden.
Nicole Schuster
14.05.2023  08:00 Uhr

Kratzverletzungen mit Folgen

Bei speziell von Katzen übertragenen Krankheitserregern denken die meisten zunächst an Toxoplasma gondii. Der Auslöser der Toxoplasmose ist für Schwangere gefährlich, da er das ungeborene Kind schädigen kann.

Katzen können ebenso die Katzenkratzkrankheit (Cat Scratch Disease, CSD) übertragen, die durch das Bakterium Bartonella henselae verursacht wird. Etwa 40 Prozent der Katzen tragen es im Lauf ihres Lebens in sich. Sie infizieren sich über Flöhe oder stecken sich bei anderen Katzen an. Die meisten Tiere bleiben symptomlos. Die Krankheit geht auf den Menschen über, wenn eine infizierte Katze eine offene Wunde ableckt oder ihren Halter beißt oder kratzt, sodass die Haut verletzt wird. Vermutlich kann B. henselae auch über kontaminierten Flohkot auf den Menschen übergehen, wenn der Kot in eine Kratzwunde gerät.

Es kann bis zu 14 Tage dauern, bis Infektionszeichen an der Kratz- oder Bissstelle auftreten. Die Stelle schwillt an und rötet sich, mitunter bilden sich Eiterbläschen. Als Allgemeinsymptome können sich Fieber, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Erschöpfung einstellen. Die Lymphknoten in der Nähe des Kratzers oder Bisses können anschwellen und empfindlich oder schmerzhaft werden. Die Infektion kann bei Kindern und bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem in seltenen Fällen auf das Gehirn, die Augen, das Herz oder andere innere Organe übergehen (11–13).

Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren erkranken laut einer Studie aus den USA am häufigsten, gefolgt von Frauen im Alter von 60 bis 64 Jahren. Das liegt vermutlich daran, dass Kinder gerne mit Katzen spielen und viele Frauen eine Katze halten (14).

Die Krankheit heilt meist innerhalb von zwei bis sechs Monaten spontan ab. Bei Symptomen wie Fieber und Schmerzen helfen Analgetika wie Ibuprofen. Kühlende Auflagen lindern Schmerzen und Schwellungen der Lymphknoten. Bei anhaltenden oder ausgeprägten Beschwerden setzen Ärzte Antibiotika, meist Azithromycin, ein. Für dieses Arzneimittel liegt immerhin eine ältere prospektiv randomisierte, doppelblinde Studie vor. In der Verumgruppe erhielten die Patienten orales Azithromycin (500 mg am ersten Tag und 250 mg/Tag von Tag zwei bis fünf). Bei sieben von 14 Patienten bildete sich das anfängliche Lymphknotenvolumen in den ersten 30 Tagen um 80 Prozent zurück. In der Placebogruppe geschah dies nur bei einem von 15 Patienten. Nach 30 Tagen unterschieden sich die Rückbildungsraten zwischen den Gruppen nicht mehr signifikant (15).

Bei einem atypischen Verlauf oder wenn Azithromycin kontraindiziert ist, werden Makrolide, Doxycyclin oder Rifampicin empfohlen. Daten aus kontrollierten Studien liegen nicht vor.

Wer einem Flohbefall bei der Katze vorbeugt, reduziert dadurch auch das Risiko für die Katzenkratzkrankheit. Dazu eignen sich Flohhalsbänder oder antiparasitäre Mittel, die auf das Fell aufgebracht werden (12, 13, 16).

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