Hautkrankheiten vom Haustier |
Die Mykose Mikrosporie ist keine schwere Krankheit, kann aber hartnäckig sein. Juckreiz und möglicher Haarausfall belasten. Die spontane Abheilung kann dauern. Eine Behandlung mit Antimykotika verkürzt die Infektionszeit und verhindert die weitere Ausbreitung.
Je nach Schweregrad kann eine äußerliche Anwendung ausreichen. Dazu werden topische Antimykotika vom fungiziden Wirkungstyp wie Ciclopirox auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Systemische Medikamente sind erforderlich bei starkem Befall oder wenn die Kopfhaut betroffen ist. Dafür stehen zur Verfügung:
Griseofulvin ist ebenfalls wirksam, allerdings in Deutschland zurzeit nicht im Handel verfügbar (8). Wer sich die Haare abschneidet, kann bei befallener Kopfhaut den Heilungsprozess beschleunigen.
Utensilien wie Bürsten, Rasierer oder Handtücher sollten zu Behandlungsbeginn desinfiziert oder entsorgt werden. Zur Desinfektion eignet sich Chlorbleiche (Natriumhypochlorit, unterchlorige Säure). In höheren Konzentrationen reizt sie jedoch die Schleimhäute und Atemwege. Eine Alternative für kleine Flächen ist Enilconazol, ein Imidazol-Derivat, das in der Veterinärmedizin als Antimykotikum bei verschiedenen Pilzinfektionen eingesetzt wird. Zu beachten sind die längeren Einwirkzeiten (9).
Es gibt für Hunde und Katzen eine Impfung gegen Mikrosporie (Virbagen Mikrophyt). Die Immunisierung schützt weder vor Infektion noch vor einer klinischen Erkrankung. Bei geimpften Tieren ist aber eine höhere Erregerzahl nötig, um eine Infektion auszulösen. Die Impfung schwächt zudem die Symptome ab. Die Wirkung hält maximal ein Jahr an. Zu beachten ist, dass Pilze im Fell der Tiere nicht erreicht werden. Es besteht daher weiterhin ein Zoonose-Risiko für den Tierhalter, auch wenn die Ansteckungsgefahr geringer ist als bei ungeimpften Tieren (5–7, 10).
Foto: Adobe Stock/babimu
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) erkranken in Deutschland jährlich etwa 20 Menschen an Leishmaniose. Es gibt drei Hauptformen der Erkrankung:
Im Mittelmeerraum sowie dem Nahen und Mittleren Osten ist die lokalisierte kutane Leishmaniose verbreitet. Einige Wochen nach der Infektion bildet sich an der Einstichstelle eine rote Papel. Diese wächst langsam zu einer Plaque oder einem Knoten. Ulzerationen sind häufig. Die Läsionen heilen oft innerhalb weniger Monate von selbst ab, wobei kosmetisch störende Narben zurückbleiben.
Die Erreger der Leishmaniose, die Leishmanien, werden durch den Stich infizierter Sandmücken übertragen. Importhunde aus Endemiegebieten können infiziert sein. Ein Ansteckungsrisiko besteht für Hunde, die mit in den Urlaub genommen werden. Wie die Erreger vom Hund auf den Menschen übertragen werden, ist nicht genau bekannt. Möglicherweise gelangen Sandfliegen mit Leishmanien im Fell der Tiere nach Deutschland. Denkbar ist auch, dass sich ein Halter ansteckt, wenn ihn sein infizierter Hund verletzt.
Das RKI rät daher, dass sich kleine Kinder und immunsupprimierte Menschen von erkrankten Hunden fernhalten. Ohne Behandlung kann die Erkrankung für die Risikogruppen tödlich verlaufen. Die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) geben Empfehlungen zur Therapie der Leishmaniose.
Quellen: 39–41