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Covid-19-Vakzinen

Fünf im Einsatz, viele am Start

Seit gut einem Jahr stehen Impfstoffe gegen das SARS-Coronavirus-2 zur Verfügung. Mittlerweile sind in der EU fünf Präparate mit unterschiedlichen Prinzipien zugelassen. Seitdem hat man viel gelernt. Wie ist der aktuelle Stand und welche weiteren Impfstoffe sind zu erwarten?
Theo Dingermann
Christina Hohmann-Jeddi
23.01.2022  08:00 Uhr

Unterschiedliche Impfstoff-Plattformen

Bei der Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen wurden von Beginn an verschiedene Plattformen eingesetzt. Einige davon sind traditionelle Ansätze wie inaktivierte Viren (Beispiel: Grippeimpfstoffe) oder abgeschwächte Lebendviren (Beispiel: Masernimpfstoffe). Andere Ansätze verwenden neuere Plattformen wie rekombinante Proteine (Beispiel: Impfstoffe gegen humane Papillomaviren) und virale Vektoren (Beispiel: Ebolaimpfstoffe). Einige Strategien, wie RNA- und DNA-Impfstoffe, sind völlig neu für einen zugelassenen Impfstoff.

Bisher sind vier Impfstofftypen in verschiedenen Ländern zugelassen. In der EU sind die mRNA-Impfstoffe Comirnaty und Spikevax sowie die Vektorimpfstoffe Vaxzevria und die Janssen-Vakzine verfügbar. Mit Nuvaxovid wurde die erste rekombinante Spaltvakzine zugelassen.

Noch nicht eingesetzt werden Impfstoffe auf Basis abgeschwächter Lebendviren sowie DNA-Impfstoffe.

Viel gelernt über Nebenwirkungen und …

Seit ihrer Zulassung werden die Impfstoffe in Europa und weltweit breit eingesetzt und streng überwacht. Dadurch hat man im vergangenen Jahr viel hinzugelernt: zur Wirksamkeit, zur Immunologie und auch zur Sicherheit.

Generell haben sich alle zugelassenen Präparate als sehr sicher erwiesen. Allerdings wurden auch Nebenwirkungen erkannt, die Konsequenzen für die Anwendung hatten. Hier sind vor allem die Hirnvenenthrombosen in Verbindung mit einer Thrombozytopenie (Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom, TTS) zu nennen, die bei den Vektorimpfstoffen von Astra-Zeneca und Janssen meist innerhalb von zwei Wochen nach der ersten Impfdosis, aber insgesamt sehr selten (1 bis 2 Fälle pro 100.000 Impfungen) auftreten können. Besonders Frauen unter 60 Jahren waren betroffen. Aufgrund dieser Komplikation empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die beiden vektorbasierten Impfstoffe im Regelfall nur für Menschen ab 60 Jahren.

Eine sehr seltene Nebenwirkung der mRNA-Impfstoffe sind Herzmuskel- (Myokarditis) und Herzbeutelentzündungen (Perikarditis). Analysen von Meldedaten zeigen, dass diese Komplikationen verstärkt bei jungen Menschen bis 30 Jahre auftreten. Nach Impfungen mit Spikevax sind sie häufiger als nach Comirnaty. Daher empfiehlt die STIKO aktuell, junge Menschen unter 30 Jahren ausschließlich mit Comirnaty zu impfen. Für Menschen ab 30 Jahren besteht für beide mRNA-Impfstoffe kein erhöhtes Risiko für eine Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündung.

Die erste gefährliche Nebenwirkung, die bei Covid-19-Impfstoffen beobachtet wurde, waren Anaphylaxien; sie sind bei allen vier schon länger zugelassenen Präparaten aufgetreten. Daten für Nuvaxovid existieren noch nicht, auch weil teilweise in Studien ein Anaphylaxie-Risiko als Ausschlusskriterium galt. Eine mögliche Ursache dieser gefährlichen Reaktionen ist eine Allergie auf Polyethylenglykol (PEG), das in den mRNA-Impfstoffen enthalten ist. Bei bekannten Allergien auf diese Substanz soll auf einen Vektorimpfstoff ausgewichen werden. Andersherum kann bei bekannten Allergien gegen Polysorbate, die in den Vektorimpfstoffen und Nuvaxovid enthalten sind, auf eine mRNA-Vakzine ausgewichen werden.

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