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Gesundheitskompetenz
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Familien mit Kindern in der Apotheke stärken

In Zeiten nachlassender Gesundheitskompetenz brauchen Menschen eine Stelle, die sie niederschwellig und seriös zu den Themen Krankheit, Arzneimitteltherapie und Gesundheitsfürsorge berät. Wie können Apotheken Familien mit Kindern pharmazeutisch begleiten?
AutorKontaktKatja Renner
Datum 18.12.2025  07:00 Uhr

Achtung Trinkschwäche

Die aktuellen Empfehlungen der WHO raten zum ausschließlichen Stillen in den ersten sechs Monaten. Ab dem fünften Lebensmonat kann Beikost eingeführt werden. Stillen ist vorteilhaft, da Muttermilch eine optimale Zusammensetzung bietet und das Immunsystem stärkt. Außerdem leiden gestillte Kinder im Erwachsenenalter seltener unter Übergewicht und Typ-2-Diabetes.

Wenn Mütter nicht stillen können, sollen sie aufgeklärt werden, welche Muttermilch-Ersatznahrung – zunächst Pre- und ab sechs Monaten Folgenahrungen – empfohlen werden. Dazu sollte die Apotheke Informationen vorrätig halten, zum Beispiel die Broschüren vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat.

Wenn ein Säugling nicht richtig trinkt, kann das viele Ursachen haben. Diese umfassen unreifes Saugverhalten oder Koordinationsschwierigkeiten von Mutter und Kind, vor allem bei Frühgeborenen, organische Erkrankungen (niedriger Muskeltonus, allgemeine Schwäche, zum Beispiel bei Herzfehlern), Fehlbildungen wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalte bis hin zu Problemen in der Mutter-Kind-Beziehung.

Typische Anzeichen einer Trinkschwäche sind, dass das Kind nicht kräftig genug saugt oder sich häufig verschluckt, die Stillzeiten ungewöhnlich lange dauern und das Kind nicht genug Gewicht zunimmt oder sogar abnimmt. Hebammen und Apothekenteams können die Mütter mit allgemeinen Tipps zur Verbesserung des Trinkverhaltens informieren und dann zur medizinischen Klärung der Ursachen an den Arzt verweisen. Die Mutter sollte sich Ruhe und Zeit zum Stillen nehmen, sodass das Kind nicht abgelenkt wird. Wenn der Säugling Anzeichen von Hunger zeigt, sollte er angelegt werden. Unterbrechungen beim Stillen sollten vermieden werden. Das Führen eines Stilltagebuchs ist eine Möglichkeit, die Häufigkeit und Dauer des Stillens bei Problemen transparent zu machen.

Ergänzend zu den Stillempfehlungen sollten in der Apotheke auch Hinweise zur Rachitis-Prophylaxe, Mundhygiene und Zahnpflege gegeben werden. Von der Geburt bis zum ersten Zahndurchbruch wird Säuglingen die Einnahme von 0,25 mg Fluorid und 400 bis 500 I.E. Vitamin D angeraten. Nach dem ersten Zahndurchbruch wird zweimal tägliches Zähneputzen mit einer Kinderzahnpasta (1000 ppm Fluorid) empfohlen, zunächst in Reiskorngröße, dann ab dem 24. Lebensmonat mit einer erbsengroßen Menge. Die Rachitis-Prophylaxe erfolgt separat mit einem oralen Vitamin-D-Präparat.

Junge Eltern sollten auch auf die nicht medikamentöse Kariesprophylaxe hingewiesen werden. Dazu gehören die Vorstellung von Kleinkindern beim Zahnarzt, die Vermeidung von zuckerhaltigen Getränken und die richtige Mundhygiene.

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