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Gesundheitskompetenz
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Familien mit Kindern in der Apotheke stärken

In Zeiten nachlassender Gesundheitskompetenz brauchen Menschen eine Stelle, die sie niederschwellig und seriös zu den Themen Krankheit, Arzneimitteltherapie und Gesundheitsfürsorge berät. Wie können Apotheken Familien mit Kindern pharmazeutisch begleiten?
AutorKontaktKatja Renner
Datum 18.12.2025  07:00 Uhr

Impfberatung

Die Beratung zu empfohlenen Impfungen ist ein wichtiger Beitrag zur Prävention von Infektionserkrankungen. In der Schwangerschaft profitieren die Frauen von der Influenza-Impfung zur Vermeidung schwerer Verläufe. Auch Covid-19-Impfungen und die Auffrischung der Standardimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis sollen vor der Schwangerschaft bedacht werden. Impfungen im Kindesalter sollten in der Apotheke positiv empfohlen werden, insbesondere wenn Eltern am Nutzen zweifeln. Es gibt den Eltern Sicherheit, wenn Arzt und Apotheker gleichermaßen die Vorteile der Impfungen ansprechen.

Die Ständige Impfkommission, die STIKO, am Robert-Koch-Institut empfiehlt die ersten Impfungen zur Grundimmunisierung bereits kurz nach der Geburt, weil einige Infektionskrankheiten schwerere Verläufe zeigen, je jünger die Kinder sind. Die einzelnen Impfungen sind empfohlenen Terminen zugeordnet; für eine vollständige Grundimmunisierung sind jeweils zwei bis drei Termine erforderlich. Mit Kombinationsimpfstoffen kann man mit einer Injektion gegen mehrere Infektionskrankheiten schützen. Eine Übersicht aller Impfempfehlungen bietet der Impfkalender der STIKO. Von der STIKO empfohlene Impfungen im Kindesalter:

  • Der Sechsfach-Impfstoff schützt vor Diphtherie, Tetanus, Polio, Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Pertussis und Hepatitis B. Die Impfung wird in der Regel in drei Impfdosen im Alter von zwei, vier und elf Monaten verabreicht.
  • Die Pneumokokken-Impfung bietet Schutz vor Lungenentzündungen und anderen Infektionen, die durch Pneumokokken verursacht werden. Die Grundimmunisierung erfolgt mit drei Dosen, die gleichzeitig mit dem Sechsfach-Impfstoff gegeben werden können.
  • Die Meningokokken-B-Impfung wird seit Januar 2024 als Standard für alle Säuglinge und Kleinkinder empfohlen, da Meningokokken B in Deutschland für die meisten Meningokokken-Erkrankungen verantwortlich sind.
  • Die MMR-Impfung schützt gegen Masern, Mumps und Röteln. Die erste Dosis wird im Alter von elf Monaten gegeben. Die zweite Impfung wird mit 15 Monaten, aber frühestens vier Monate nach der ersten Impfung verabreicht.
  • Die Impfung gegen Varizellen kann zeitgleich mit der MMR-Impfung verabreicht werden, da es hierfür auch eine Kombinationsimpfung (MMRV) gibt.
  • Die Rotaviren-Impfung gegen eine schwere Durchfallerkrankung sollte laut STIKO ab der sechsten bis spätestens der zwölften Lebenswoche beginnen. Es gibt zwei gängige Schluckimpfstoffe: Einer erfordert zwei, der andere drei Dosen. Die komplette Impfserie sollte möglichst frühzeitig, spätestens aber bis zur 16. beziehungsweise 24. Woche abgeschlossen sein.

Ein wichtiges Argument in der Beratung: Impfungen können schwere Krankheiten und ihre langfristigen Folgen verhindern, da das Immunsystem des kindlichen Körpers noch nicht genug entwickelt ist, um ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Nach der Grundimmunisierung sollten die Eltern in der Apotheke immer wieder auf notwendige Auffrischimpfungen hingewiesen werden. Dies ist umso wichtiger, wenn die Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt nicht eingehalten werden.

Gleichermaßen relevant ist es für Jugendliche und Erwachsene, ihren Standard-Impfschutz aufzufrischen. Bei Infektionserkrankungen wie Pertussis ist bekannt, dass der Schutz mit steigendem Lebensalter auch nach im Kindesalter durchlaufener Erkrankung nachlässt. Haben Erwachsene im privaten oder beruflichen Umfeld Kontakt mit Neugeborenen oder Säuglingen, ist auf jeden Fall eine Auffrischung anzuraten, um nicht über eine eigene Erkrankung ein noch ungeschütztes Neugeborenes zu gefährden.

Apotheken, die selbst gegen Grippe und Covid impfen, können das Thema auch als Aktion aufziehen, einen Impfcheck anbieten und dabei auf die in der Apotheke möglichen Impfungen hinweisen.

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