Die Kinder sollen gesund und sicher aufwachsen: Das wünschen sich alle Eltern. Die Apotheke kann sie in Gesundheitsfragen begleiten. / © Adobe Stock/Robert Kneschke
Das Familienleben prägt die gesundheitliche Entwicklung von Kindern und ist wegweisend für die spätere Lebensführung und gesundheitsbezogene Verhaltensweisen im Erwachsenenalter. Einkommensarmut, niedriges Bildungsniveau der Eltern, familiärer Migrationshintergrund, Sprachbarrieren und das Aufwachsen in einem Alleinerziehenden-Haushalt sind »klassische« strukturelle Risikofaktoren für eine ungesunde Entwicklung von Kindern.
Viele Menschen beschaffen sich Informationen über Gesundheit im Internet und benötigen Hilfe bei der Bewertung. Eltern berichten, dass sie sich häufig überfordert fühlen, wenn es um die Auswahl der richtigen Medikamente, die richtige Dosierung oder die allgemeine Gesundheitsvorsorge für ihre Kinder geht. In akuten Krankheitssituationen wissen viele Eltern nicht mehr, was zu tun ist, ob Hausmittel helfen, ein verschreibungsfreies Arzneimittel ausreicht oder der Arztbesuch nötig ist. Hier kann der Apotheker helfen.
Aufgrund der einfachen Erreichbarkeit kann die Apotheke eine Lotsenfunktion übernehmen. Apothekerinnen und Apotheker erfüllen mit ihren Teams nicht nur eine zentrale Funktion in der Arzneimittelberatung, sondern können durch gezielte Aufklärung und Beratung zu Prävention und akuten Erkrankungen sowie in der Begleitung von chronisch kranken Kindern dazu beitragen, die Gesundheitskompetenz der Familien zu stärken.
Spannende Präventionsthemen für junge Familien mit Säuglingen und Kleinkindern sind Still- und Ernährungsberatung, Empfehlungen zur Fluorid- und Vitamin-D-Supplementierung inklusive der richtigen Mundhygiene sowie Hautpflege zur Vorbeugung von Windeldermatitis oder bei Neurodermitis.

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Apotheken, die in der Nähe einer Kinderarztpraxis liegen und viele junge Patienten versorgen, sollten über Kooperationen mit Hebammen oder Kinderärzten nachdenken, um sich der Zielgruppe der jungen Familien proaktiv mit Aktionen, Vorträgen und hoher Kompetenz als Gesundheitspartner anzubieten. So gibt es Konzepte wie die »Babyfreundliche Apotheke«, die die spezifische Kompetenz und Beratungsstandards der Apotheke auf diesem Gebiet erhöhen.
Alle »Babyfreundlichen Apotheken« sind Mitglied im gleichnamigen Verein und profitieren von dessen umfassenden Leistungen. Der Verein organisiert Schulungen und ist zuständig für die Zertifizierung. Grundlage dafür sind Beratungsstandards, die in einem QM-Handbuch zusammengefasst sind.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.