Erste Hilfe bei Babys und Kindern |
Als Folge viraler oder bakterieller Infektionen, Allergie oder Tabakrauch in der Wohnung kann es bei Säuglingen und Kleinkindern zu einer entzündlichen Schwellung der Schleimhäute unterhalb der Stimmritze kommen (Pseudokrupp). Die Verengung der Atemwege äußert sich in einem charakteristischen bellenden Husten mit krächzendem Einatmen (Stridor) bis zur akuten Erstickungsgefahr (Notarzt rufen). Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren sind besonders betroffen, da die Anatomie von Kehlkopf und Luftröhre noch sehr eng ist.
Pseudokrupp tritt vor allem in den Abend- und Nachtstunden auf, da dann der antientzündlich wirkende körpereigene Cortisonspiegel niedrig ist. Ruhe und frische kalte Luft lindern die Beschwerden. Zur Differenzialdiagnose (Diphtherie) oder bei ausbleibender Besserung muss das Kind zum Arzt oder in die Klinik gebracht werden. Corticoid-haltige Zäpfchen (rezeptpflichtig) dienen zur Abschwellung der Schleimhaut.
Die meisten Notfälle bei Kindern ereignen sich in häuslicher Umgebung. Schnelles Handeln kann dann Leben retten. Wichtige Hinweise aus der Apotheke unterstützen die Eltern. Hilfreich ist sicher auch ein Vortrag, den die Apotheke zum Thema »Erste Hilfe bei Kindernotfällen« zusammen mit dem Kinderarzt oder einem örtlichen Rettungsdienst veranstaltet.
Literatur bei der Verfasserin
Barbara Staufenbiel studierte Pharmazie in Münster. Sie leitete 16 Jahre lang die Rabenfels-Apotheke in Rheinfelden. Seit ihrer Rückkehr nach Münster arbeitet sie in einer öffentlichen Apotheke und engagiert sich für die Fortbildung als Referentin und Autorin mit Schwerpunkt Apothekenpraxis.