Erste Hilfe bei Babys und Kindern |
Fieber, definiert als Erhöhung der Körpertemperatur über 38,5 °C, ist in der Regel kein Notfall, sondern unterstützt das körpereigene Abwehrsystem, eine Infektion zu bekämpfen. Da das Immunsystem von Säuglingen und Kleinkindern noch nicht ausgereift ist, sind fieberhafte Infekte häufig. Dabei ist nicht immer gleich ein fiebersenkendes Mittel nötig.
Fiebernde Säuglinge und Kleinkinder müssen immer umgehend einem Kinderarzt vorgestellt werden. Dies gilt umso mehr, wenn sie bei Durchfall und Erbrechen nicht trinken wollen. Hausmittel wie Wadenwickel sind ausschließlich bei erhöhter Temperatur von Rumpf, Armen und Beinen sinnvoll, bei kalten Extremitäten oder Schüttelfrost dagegen kontraindiziert!
Beängstigend sind jedoch Fieberkrämpfe bei Säuglingen und Kleinkindern. Sie treten vor allem bei Anstieg der Körpertemperatur auf. Als Ursache vermutet man eine genetische Veranlagung des Thermoregulationszentrums im Hypothalamus. Die Symptome äußern sich durch Verdrehen der Augen, Bewusstseinsverlust und rhythmisches Zucken über Sekunden bis maximal 15 Minuten. Allerdings sollte nach fünf Minuten den Notarzt verständigt werden. Wichtig: Ruhe bewahren und das Kind in die stabile Seitenlage legen. In der Apotheke können wir die Eltern beruhigen, dass keine gesundheitlichen Folgen bekannt sind.
Ist bekannt, dass ein Kind mit Fieberkrämpfen reagiert, ist eine frühzeitige Fiebersenkung sinnvoll. Dazu eignen sich Paracetamol (für Kinder bis zwölf Jahren in der Dosierung von dreimal täglich 10 bis 15 mg/kg Körpergewicht/Einzeldosis, maximal 60 mg/kg KG als Tagesdosis) und Ibuprofen (Kinder ab sechs Monaten, Dosierung ein- bis dreimal täglich 7 bis 10 mg/kg KG/Einzeldosis, maximal 30 mg/kg KG als Tagesdosis). Das Apothekenpersonal muss den Eltern die individuell richtige Dosierung unbedingt erklären.
Ebenso sollte es auf die Grenzen der Selbstmedikation bei Fieber hinweisen: