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Notfälle

Erste Hilfe bei Babys und Kindern

Stürze, akute Vergiftungen, lebens­bedrohliche Unfälle: Geraten Säuglinge oder Kinder in Not, ­wollen Erwachsene gern helfen. Häufig sind sie jedoch unsicher, ob falsches Handeln eventuell mehr schadet als nützt. Doch für Jung oder Alt gilt: Rasche Hilfe kann Leben retten. Die Apotheke ist oft erste Anlaufstelle bei Notfällen im Kleinkindalter.
AutorKontaktBarbara Staufenbiel
Datum 24.11.2019  08:00 Uhr

Katastrophe plötzlicher Kindstod (SIDS)

Der plötzliche Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome; SIDS) ist ein entsetzlicher Einschnitt für eine Familie. Ohne Vorwarnung und meist auch ohne eindeutige medizinische Ursache stirbt ein völlig gesund wirkender Säugling. Säuglinge zwischen dem 2. und 5. Lebensmonat sind besonders häufig ­betroffen.

Zahlreiche Studien konnten verschiedene Risikofaktoren sowie präventive Maßnahmen aufzeigen. Säuglinge sollten in Rückenlage im Babyschlafsack schlafen. Allein diese Maßnahme reduziert das SIDS-Risiko um 50 Prozent. ­Sicherer als im Elternbett ist das schlafende Kleinkind im eigenen Bettchen ohne Stofftiere, Decken oder Kissen, die die Atemwege verlegen könnten. Die Umgebungstemperatur sollte zur Vermeidung von Hitzestau bei 18 °C liegen. Rauchen in der Wohnung ist tabu. Stu­dien zeigen, dass nicht geimpfte Kleinkinder und Säuglinge ein erhöhtes Risiko für SIDS haben.

Reanimation bei Säuglingen und Kleinkindern

Egal aus welchem Grund ein Baby nicht bei Bewusstsein ist: Zunächst sollten die Eltern es ansprechen und anfassen. Als nächstes folgt ein kleiner Schmerzreiz durch Kneifen in den Oberarm. Ein Säugling darf niemals geschüttelt werden, da dies zu schweren inneren Verletzungen führen kann. Bleibt eine ­Reaktion aus, muss sofort mit Wie­derbelebungsmaßnahmen begonnen ­werden.

Zuerst ist die Atmung zu überprüfen. Dazu legt man den Säugling auf den Rücken. In dieser Position ist der Kopf leicht nach vorn geneigt. Damit die Atemwege geöffnet sind, sollte sich der Kopf in neutraler Position befinden, sodass er vorsichtig nach hinten gestreckt wird. Mit dem Ohr über Mund und Nase und den Blick auf Bauch und Brust gerichtet, können Atembewegungen festgestellt werden.

Ist keine Atmung sichtbar, beginnt sofort die Beatmung. Man holt tief Luft und umschließt zur Atemspende Mund und Nase des Säuglings. Zeigt sich nach fünf Beatmungen keine Reaktion, beginnt man mit der Herzdruckmassage: leichter Druck mit zwei Fingern auf das Brustbein 2 bis 3 cm tief und mit einer Frequenz von zwei Kompressionen pro Sekunde. 30 Thoraxkompressionen wechseln mit zwei Beatmungen.

Idealerweise übernehmen zwei Personen die Wiederbelebungsmaßnahmen: Einer beatmet, der andere übt die Herzdruckmassage aus (Grafik, Tabelle).

Bleiben diese Wiederbelebungs­versuche ungefähr eine Minute ohne Reaktion, ist der Notarzt zu alarmieren (Telefon 112). Dabei die Reanimation nicht unterbrechen!

Die Maßnahmen bei Kindern stimmen weitgehend mit der Reanimation von Säuglingen überein. Kleine Unterschiede ergeben sich durch die veränderte Körpergröße. So ist in Rückenlage der Kopf eines Kindes nicht zu weit nach hinten zu strecken, um die Atemwege nicht zu verlegen. Bei der Beatmung wird der Mund des Kindes mit dem eigenen Mund umschlossen, die Nase bleibt frei. Nach fünf vergeblichen Beatmungsversuchen beginnt man mit der Herzmassage. Druckpunkt ist das untere Brustbein in der Mitte des Oberkörpers. Mit gestreckten Armen erfolgt mit dem Handballen die Kompression auf diesen Druckpunkt, ebenfalls zweimal pro Sekunde mit 30 Kompressionen (etwa 5 cm tief) und zwei Beatmungen im Wechsel (Grafik, Tabelle).

Notfall Erste-Hilfe-Maßnahme Anmerkung
Zahnunfall ausgeschlagene Zähne in Zahnrettungsbox, ersatzweise kurzzeitig in Sterilmilch oder isotoner Kochsalzlösung lagern, Zahnarzt oder Klinik aufsuchen Wurzel der ausgeschlagenen Zähne nicht berühren, nicht in Wasser oder Speichel lagern
Kopfplatzwunde Druckverband zur Blutstillung, ärztliche Versorgung bei Kopfschmerzen: Paracetamol oder Ibuprofen altersgerecht dosiert
Gehirnerschütterung Kinderarzt oder Klinik, Symptome wie Übelkeit, Schwindel oder Bewusstseinsstörungen können zeitversetzt bis Stunden nach dem Sturz auftreten Ruhe, bei Kopfschmerzen: Paracetamol oder Ibuprofen altersgerecht dosiert
Verbrennung, Verbrühung Kühlung mit handwarmem Leitungswasser, sterile Abdeckung, Kinderarzt oder Klinik kleinere Wunden mit handwarmem Wasser kühlen und mit Brand- und Wundgelen behandeln, bei stärkeren Schmerzen: Paracetamol oder Ibuprofen altersgerecht dosiert
Ertrinkungsunfall Wiederbelebungsmaßnahmen, Rettungsdienst Tel. 112 keinesfalls versuchen, eingeatmetes Wasser aus der Lunge zu entfernen
Vergiftung Material aus dem Mund entfernen, Tee oder Wasser in kleinen Schlucken trinken lassen, Giftinformationszentrum und Arzt kontaktieren, bei Bewusstlosigkeit: Wiederbelebungsmaßnahmen, Rettungsdienst Tel. 112 Ruhe bewahren, kein Erbrechen herbeiführen, keine Milch trinken lassen
Fremdkörper-Aspiration bei Bewusstsein: Säuglinge: 5 Schläge zwischen die Schulterblätter, 30 Thoraxkompressionen, Kleinkinder über 1 Jahr: 5 Schläge zwischen die Schulterblätter, Heimlich-Manöver, bei Bewusstlosigkeit: Wiederbelebungsmaßnahmen, Rettungsdienst Tel. 112 Ruhe bewahren, effektiven Husten unterstützen
Plötzlicher Kindstod (SIDS) Wiederbelebungsmaßnahmen Säuglinge und Kleinkinder: zwei Beatmungen im Wechsel mit 30 Thoraxkompressionen, Rettungsdienst Tel. 112 Schlafen in Rückenlage im Schlafsack im Babybett ohne Kissen oder Kuscheltier
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