Doppelt gefährlich für Schwangere |
Grippale Infekte, Magen-Darm-Erkrankungen oder eine Grippe können Schwangere nicht immer vermeiden. Oft bleibt eine Ansteckung folgenlos.
Bei einer Influenza-Infektion haben sie allerdings ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Die genauen Zusammenhänge sind noch nicht ausreichend erforscht. Möglicherweise wirkt sich das Fieber nachteilig aus. Eine kürzere Fieberdauer, zum Beispiel durch fiebersenkende Medikamente, könnte das Risiko verringern. Eine Impfung schützt sowohl Mutter als auch Kind, insbesondere bei Hochrisikogruppen wie immunsupprimierten Frauen (5), und wird allen Schwangeren empfohlen.
Wie man sich vor Atemwegsinfektionen wie Covid-19 schützen kann, ist seit den Pandemiejahren bekannt. Gegen STI ist ein Kondom der beste Schutz beim Sexualverkehr. Ein hohes Maß an Sicherheit bieten Impfungen, sofern sie zur Verfügung steht. Hygienemaßnahmen sollten selbstverständlich sein. Weiterhin kann das Apothekenteam jede Schwangere immer nur ermutigen, regelmäßig an den Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen.
Wenn sich werdende Mütter trotz aller Vorsichtsmaßnahmen mit einer kritischen Infektion angesteckt haben, gilt es, Ruhe zu bewahren und sich keine Vorwürfe zu machen. Ein Schwangerschaftsabbruch ist nur sehr selten geboten. Erfahrene Ärzte und Spezialisten in einem Perinatalzentrum können in vielen Fällen helfen (Übersicht über Perinatalzentren in Deutschland: https://perinatalzentren.org).
Nicole Schuster studierte zwei Semester Medizin, dann Pharmazie und Germanistik in Bonn und später in Düsseldorf. Während ihres Studiums machte sie Praktika bei verschiedenen wissenschaftlichen Verlagen. Nach der Approbation absolvierte Schuster ein Aufbaustudium in Geschichte der Pharmazie in Marburg und wurde 2016 zum Doktor der Naturwissenschaften promoviert. Die PZ-Leser kennen Schuster als Autorin zahlreicher Fachbeiträge.