Diabetes und Covid-19 als gefährliches Duo |
Sven Siebenand |
17.04.2020 14:10 Uhr |
Last but not least wurden in der Fallserie auch die Werte der Entzündungsmarker verglichen. Im Vergleich zu Nicht-Diabetikern waren einige Laborwerte bei Diabetespatienten erhöht, etwa das C-reaktive Protein (7,43 versus 76,4 mg/l), die Erythrozytensedimentationsrate (8 versus 76 mm/h) und Interleukin-6 (4,13 versus 13,73 pg/ml).
In einer Fallserie war der proentzündliche Zytokin, Interleukin-6, bei Covid-19-Patienten mit Diabetes besonders hoch. / Foto: Adobe Stock/dizain
»Diese Ergebnisse weisen auf mögliche Behandlungsansätze hin«, so die italienischen Kommentatoren der Studie. Sie erinnern daran, dass Interleukin-6-Antikörper bereits in Studien bei Covid-19-Patienten getestet werden. Maddaloni und Buzzetti können sich vorstellen, dass Wirkstoffe wie Tocilizumab, Sarilumab oder auch Siltuximab vielleicht für Diabetespatienten besonders geeignet sind.
Auch Januskinase-Hemmer wie Baricitinib, Tofacitinib und Upadacitinib erwähnen sie. Ruxolitinib gehört ebenso zu dieser Wirkstoffklasse. Nachvollziehbar ist der Vorschlag der Kommentatoren, da die sogenannten JAK-Inhibitoren als Multizytokin-Hemmer gleich mehrere Zytokine herunterregulieren könnten, unter anderem Interleukin-6. Sie betonen, dass es nun darauf ankommt, schnell anhand von Studien evidenzbasierte Antworten auf bisher unbeantwortete Fragen zu geben.
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