Britische Variante B.1.1.7 breitet sich aus |
Mit PCR-Tests können Punktmutationen nachgewiesen werden, die typisch für die SARS-CoV-2-Varianten sind. / Foto: Adobe Stock/HappyLenses
Der »2. Bericht zu Virusvarianten von SARS-CoV-2 in Deutschland, insbesondere zur Variant of Concern (VOC) B.1.1.7« des RKI datiert vom 17. Februar 2021. Demnach ist vor allem der Anteil der Variante B.1.1.7 an den Coronafällen in Deutschland in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen und lag in der Kalenderwoche 6 (8. bis 14. Februar) bei circa 22 Prozent. Zwei Wochen zuvor hatte er noch 5,6 Prozent betragen. Die Variante B.1.351 wurde in der Kalenderwoche 6 bei 0,36 Prozent der untersuchten Proben nachgewiesen.
Diese Zahlen sind das Ergebnis von Punktmutationsanalysen, mit denen SARS-CoV-2-positive Proben gezielt auf verschiedene Mutationen getestet wurden. Dabei handelt es sich um PCR-Tests, mit denen bestimmte, vorab definierte Mutationen des Virus nachgewiesen werden. Drei VOC, die britische B.1.1.7, die südafrikanische B.1.351 und die brasilianische P.1, konnten dabei anhand ihrer typischen Mutationsmuster identifiziert werden. In der Kalenderwoche 6 wurden auf diese Weise in den Labors von fünf Laborverbünden bundesweit 25.490 Proben untersucht.
Das RKI überprüfte diese Ergebnisse mit einer eigenen Testzahlerfassung, für die Daten zu Genomsequenzierungen und Punktmutationsanalysen aus Unikliniken, Forschungseinrichtungen sowie klinischen und ambulanten Laboren zusammengeführt werden. Hier lag der Anteil von B.1.1.7 in Kalenderwoche 6 bei 23 Prozent, also in derselben Größenordnung. Der Anteil von B.1.351 betrug 1 Prozent. Den Aufwärtstrend beider Varianten bestätigte auch die Auswertung von Genomsequenzierungen in Kalenderwoche 5 (1. bis 7. Februar): Demnach waren in dieser Woche 15 Prozent der SARS-CoV-2-Fälle auf die Variante B.1.1.7 entfallen und 1,5 Prozent auf B.1.351.
Sowohl die B.1.1.7- als auch die B.1.351-Variante gelten als deutlich ansteckender als das nicht mutierte Coronavirus, B.1.1.7 auch als tödlicher. B.1.351 scheint zudem signifikant den Immunschutz durch Impfungen beziehungsweise eine durchgemachte Infektion zu unterlaufen. Die Ausbreitung der Varianten gibt daher Anlass zur Sorge. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte dazu am Mittwoch in Berlin: »Wir müssen mit Blick auf die Mutationen sehr vorsichtig sein, wenn wir jetzt langsam den Lockdown verlassen.«
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.