Botendienstvergütung soll ins SGB V kommen |
Der Botendienst gewann im Zuge der Coronavirus-Pandemie an Beliebtheit. Aus Infektionsschutzgründen nahmen viele Apothekenkunden den Service in Anspruch, jetzt sollen die Apotheker langfristig dafür vergütet werden. / Foto: PZ/Daniela Hüttemann
Die während der Coronavirus-Pandemie eingeführte Botendienstvergütung für Apotheken wurde vor einigen Tagen bereits im Zuge einer Novellierung der SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung bis zum 31. Dezember 2020 verlängert. Die Vergütung, die bis Ende September mit 5 Euro je Botendienst geregelt war, ist seit dem 1. Oktober jedoch auf 2,50 Euro halbiert worden.
Jetzt deutet sich an, dass die Vergütung nicht nur verlängert, sondern auch dauerhaft etabliert wird. Dies ergibt sich aus einem Änderungsantrag zum Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken (VOASG), das am 11. September erstmalig im Bundestag beraten wurde. Die Fraktionen der Großen Koalition, Union und SPD, möchten die Botendienstvergütung – mit der aktuellen Vergütung von 2,50 Euro - ab dem 1. Januar 2021 in das Apothekengesetz mit aufnehmen. Der Betrag könne je Lieferort und Tag bei der Abgabe von rezeptpflichtigen Medikamenten an gesetzlich Versicherte erhoben werden. Die ABDA hatte zuletzt kritisiert, dass dieser Betrag deutlich zu niedrig sei.
Der Änderungsantrag, der der PZ vorliegt, begründet das Vorhaben mit den folgenden Worten: »Die Einführung der Botendienstvergütung ist notwendig, um insbesondere in Regionen mit geringerer Apothekendichte eine Versorgung mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln sicherzustellen. Der Botendienst trägt bei dem zunehmenden Anteil der älter werdenden Bevölkerung damit zu deren Entlastung bei der Zahl der Apothekenbesuche und zur Sicherstellung der Versorgung dieser Personen mit Arzneimitteln bei.«
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.