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Für den deutschen Markt

BMG sichert 763 Millionen Corona-Schnelltests

Im Kampf gegen das Coronavirus liegt die Hoffnung unter anderem auf der massenhaften Nutzung von Coronavirus-Schnelltests. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP nun aufgelistet, wie viele Schnelltests sich Deutschland gesichert hat. Für das Jahr 2021 sind es etwas mehr als 703 Millionen Tests.
Charlotte Kurz
09.04.2021  16:30 Uhr

Seit Ende des vergangenen Jahres ist ein stetiger Zuwachs an Teststellen und Testmöglichkeiten zu verzeichnen. Um frühzeitig eine Infektion mit SARS-CoV-2 auszuschließen, werden häufig Coronavirus-Schnelltests verwendet. Die Nachfrage nach den Tests stieg in den vergangenen Monaten vor allem im Hinblick auf eine sichere Öffnungsstrategie rasant an. Zudem sind seit einigen Wochen auch Coronavirus-Laientests auf dem Markt.

Um genügend Schnelltests für den deutschen Markt zu sichern, hatte die Bundesregierung unter anderem eine sogenannte Taskforce Testlogistik ins Leben gerufen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sowie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) waren maßgeblich dafür verantwortlich mit Testherstellern ins Gespräch zu kommen und Kontingente zu sichern, die dann beispielsweise die Bundesländer abnehmen konnten. Allerdings stellte die Taskforce ihre Arbeit Ende März ein, da es aus Sicht des BMG genügend Tests auf dem Markt gab.

In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag schlüsselt das BMG nun auf, wie viele Schnelltests das Ministerium nun gesichert hat: Insgesamt rund 763 Millionen Antigentests. Diese Menge habe das BMG durch sogenannte Memoranda of Understanding (MoU) für Deutschland gesichert, heißt es. Laut BMG stellt diese Rahmenvereinbarung sicher, »dass die Hersteller monatlich ein bestimmtes Testkontingent in Deutschland zur Verfügung stellen«. Davon seien rund 703 Millionen Tests für das Jahr 2021 bestimmt und mindestens 138 Millionen Tests seien Selbsttests. Weiter gebe es die Option, bis zu 280 Millionen Selbsttests anstelle von Corona-Schnelltests, die von professionellen Anwendern durchgeführt werden, abzugeben.

Unter den Herstellern, die im Rahmen der MoU ein gewisses Testkontingent versprochen haben sind beispielsweise Roche, Abbott, Siemens Healthcare, aber auch die österreichische Firma Technomed oder das deutsche Unternehmen Nal von Minden.

Weiter habe sich Deutschland an einer gemeinsamen Beschaffungsaktion der Europäischen Union, einer sogenannten Joint Procurement für Antigentests, beteiligt »und dabei unverbindlich einen Bedarf von 240 Millionen PoC-Antigentests für das Jahr 2021 angemeldet«, erklärt das BMG. Im Rahmen dieser Anschaffungsverträge lägen die Preise der Antigentests zwischen 2,50 und 4,50 Euro je Test.

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