Pharmazeutische Zeitung online
Tuberkulose

Blick in die Pipeline

Die Tuberkulose gehört auch 2023 noch zu den tödlichsten Infektionskrankheiten weltweit. Nach vielen Jahren mit wenig Fortschritt befinden sich neue vielversprechende Arzneimittel und Impfstoffe in der klinischen Entwicklung, wozu die Identifizierung des Mykobakterium-Genoms entscheidend beigetragen hat.
Bettina Wick-Urban
16.07.2023  08:00 Uhr

Eingriff in den Energiemetabolismus

Ein Meilenstein in der Behandlung der TB war die Zulassung von Bedaquilin im Jahr 2014, welches durch Hemmung der F-ATP-Synthase die ATP-Synthese unterbindet und damit keine DNA- beziehungsweise Proteinsynthese mehr möglich ist und auch der Stickstoffmetabolismus gestört wird. Bedaquilin zeigt sowohl bei MDR-TB und XDR-TB eine starke Wirksamkeit. In klinischen Studien wurde Bedaquilin in Kombination mit einem Standardregime bei Patienten mit MDR-TB erprobt: Die einmal tägliche Gabe über zwei Wochen und die anschließende dreimal wöchentliche Gabe über 22 Wochen führte bei signifikant mehr Patienten in der Bedaquilin-Gruppe zu einer Sputumkonversion bereits nach 24 Wochen, die bis zu 120 Wochen anhielt, als bei Patienten, die nur die Standardbehandlung erhielten (13). Im direkten Vergleich zeigte eine Kombination von Bedaquilin mit Pretomanid und 600mg Linezolid eine bessere Verträglichkeit bei vergleichbarer Wirksamkeit wie dieselbe Kombination jedoch mit der doppelten Dosis Linezolid bei XDR-TB über einen 26-wöchigen Behandlungszeitraum (14).

Die WHO empfiehlt, Bedaquilin in allen MDR- und XR-TB-Behandlungskombinationen zu verwenden, da die Mortalität bei resistenter TB stark reduziert wird (4).

Generell ist Bedaquilin relativ gut verträglich. Häufige Nebenwirkungen, die bei circa 10Prozent der Patienten auftreten, sind Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Arthralgie. QT-Zeit-Verlängerungen werden durch einen Metaboliten verursacht (13).

Seit Anfang 2021 ist Bedaquilin auch zugelassen für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen ab fünf Jahren. Das Nebenwirkungsprofil ist bei pädiatrischen Patienten vergleichbar mit dem von Erwachsenen, zusätzlich wurden Leberenzymerhöhungen bei circa einem Drittel beobachtet (15).

Analoga von Bedaquilin, TBAJ-876 und TBAJ-587, befinden sich in der frühen Entwicklung. In vitro zeigten sie eine stärkere Wirksamkeit als Bedaquilin, auch wird eine bessere Verträglichkeit erwartet (6).

Sudapyridin, ein weiteres Analogon von Bedaquilin, zeigt in vitro eine vergleichbare Wirksamkeit wie Bedaquilin. Durch die geringere Lipophilie des Moleküls hat Sudapyridin ein verbessertes pharmakokinetisches Profil. Vor allem das Risiko einer QT-Zeit-Verlängerung soll dadurch verringert sein. Derzeit läuft eine Phase-II-Studie mit Patienten mit DS-TB und DR-TB. Mit Ergebnissen ist noch dieses Jahr zu rechnen (6).

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa