»Bitte nicht alle am Montag gleich in die Apotheken gehen« |
Ausgestattet mit dem gelben Impfbuch, einem Handy und dem Personalausweis könne künftig jeder vollständig Geimpfte in die Apotheke gehen, um den digitalen Impfnachweis zu erhalten, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. / Foto: picture alliance / REUTERS | Michele Tantussi
Nach der Ankündigung, dass Apotheken ab nächster Woche digitale Covid-19-Impfnachweise ausstellen können, informierte am heutigen Donnerstag Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gemeinsam mit IBM-Projektmanager Ronald Fritz über den Start der dazu notwendigen CovPass-App. Diese mobile Anwendung sei ab dem heutigen Tag in den App-Stores verfügbar, so Fritz. Allerdings kann es einige Stunden dauern, bis die App auch bei allen Smartphones angezeigt wird. Am gestrigen Mittwoch erfolgte zudem der Startschuss der Impfnachweise über die Corona-Warn-App. Auch in dieser App sollen digitale Impfnachweise künftig gespeichert und bei Bedarf vorgezeigt werden.
Die Impfnachweise können neben Apotheken auch Arztpraxen und Impfzentren ausstellen. »Wir werden nun Schritt für Schritt die Impfzentren befähigen, diese zu erzeugen«, so Fritz. Auch in Praxen werde es eine Übergangslösung ab heute geben, bis die Praxissoftwares diese elektronischen Zertifikate ebenfalls erzeugen können. Künftig sollen die Nachweise direkt bei der zweiten Impfung ausgestellt werden. Eine nachträgliche Erzeugung ist aber auch in Praxen, Impfzentren und Apotheken möglich. Zudem starten die Bundesländer in diesen Tagen den Versand der Impfzertifikate per Post, die einen QR-Code enthalten, der für die Erzeugung des digitalen Nachweises benötigt wird, kündigte Spahn an. 10 bis maximal 14 Tage werde es dauern, bis viele, die in Impfzentren bereits vollständig immunisiert wurden, diesen Nachweis erhalten.
Auch bereits verfügbar ist die CovPass-Check-App, die jeder herunterladen und die für die Überprüfung des Impfstatus genutzt werden könne, so Fritz. Die App richtet sich neben beispielsweise Grenzbeamten auch an Restaurantbetreiber oder den Einzelhandel.
Spahn appellierte derweil an die Bevölkerung und bat, nicht sofort am Montag in die Arztpraxen und Apotheken zu gehen, um den Impfnachweis zu bekommen. Vor allem diejenigen, die den elektronischen Nachweis erst in ein paar Wochen benötigten, sollten dem System nochmal zwei Wochen Zeit geben, so Spahn. Anfangs könnten nur einzelne Apotheken die Zertifikate ausstellen. Allerdings vertraut der Minister darauf, dass im Laufe des Juni Millionen dieser Nachweise auch mithilfe der Apotheken zügig erzeugt werden können.
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