Corona-Warn-App kann Impfnachweis anzeigen |
Die Corona-Warn-App hat in den vergangenen Monaten weitere Funktionen erhalten – Jetzt gibt es wieder eine: Die digitalen Impfnachweise. / Foto: Adobe Stock/ Soeren Sprenger
Bei den geplanten digitalen Covid-19-Impfnachweisen geht es langsam aber stetig voran. Ab kommendem Montag werden erste Apotheken das elektronische Zertifikat ausstellen können. Geimpfte Personen benötigen für die Speicherung und Anzeige des Impfnachweises eine entsprechende Anwendung auf dem Smartphone. Das digitale Impfzertifikat soll in zwei Apps künftig funktionieren.
Eine davon ist die Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts (RKI), die bereits seit rund einem Jahr bei der Nachverfolgung von Coronavirus-Infektionen im Einsatz ist. Für die Anzeige der Impfnachweise ist jedoch eine Aktualisierung der App notwendig. Die Entwickler der Anwendung veröffentlichten nach Angaben von dpa in der Nacht zum heutigen Mittwoch die aktuelle Version 2.3.2 mit der neuen Funktion in den App-Stores von Apple und Google. Allerdings könne es einige Stunden dauern, bis das Update für alle sichtbar und damit auch verfügbar ist, heißt es. Die Corona-Warn-App wurde bislang mehr als 28 Millionen Mal heruntergeladen. Experten schätzen, dass sie von rund 25 Millionen Menschen aktiv genutzt wird.
Für diejenigen, die keine Tracing-App für die Anzeige der digitalen Impfnachweise verwenden möchten, wird es eine zweite Möglichkeit geben: Die sogenannte CovPass-App. Diese wurde von IBM in Zusammenarbeit mit dem RKI entwickelt und soll die Nachweise dokumentieren und auch beispielsweise bei Reisen innerhalb der EU genutzt werden können. Auch negative Testergebnisse oder Genesenen-Nachweise sollen hier gespeichert werden können. Die App gibt es in den App-Stores bislang noch nicht. Ende Mai hatten IBM und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) allerdings einen Feldtest mit der App in einigen Impfzentren gestartet.
Am morgigen Donnerstag wird Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gemeinsam mit RKI-Chef Professor Lothar Wieler und Ronald Fritz, CovPass-Projektmanager von IBM im Rahmen einer Pressekonferenz die Funktionsweise der CovPass-App erläutern. Es ist deshalb von auszugehen, dass auch diese App vermutlich noch vor dem Wochenende verfügbar sein wird.
Zudem haben die Abgeordneten des Europäischen Parlaments die Details für das EU-weite Zertifikat gebilligt, teilte das Parlamentspräsidium am Mittwoch in Straßburg mit. Zuvor hatten sich die Abgeordneten und die EU-Länder bereits vorläufig auf die Regelungen für das Dokument zum Nachweis von Corona-Tests, -Impfungen und überstandenen Infektionen geeinigt. Damit das Zertifikat wirklich kommen kann, müssen auch die Mitgliedsstaaten noch formell zustimmen. Das technische EU-weite System steht dabei bereits seit dem 1. Juni. Seit diesem Tag können sieben EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, die EU-weite Anerkennung bereits nutzen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.