Sperrung der Impfzertifikate nur Ausnahmefall |
Ev Tebroke |
17.11.2021 17:54 Uhr |
Bei einzelnen Fehlausstellungen von Covid-19-Zertifikaten drohen keine Sperrungen aller von der Betriebsstätte ausgestellten Zertifikate. Das stellte der DAV heute klar. / Foto: Imago Images/Future Image
Derzeit machen Medienberichte die Runde, die Corona-Warn-App sperre alle Impfzertifikate einer Apotheke, wenn der Verdacht besteht, diese könnten auf Grundlage gefälschter Impfausweise erzeugt worden sein. Auch die PZ hatte darüber berichtet. Diese Medienaussagen sind nicht abschließend korrekt, teilte der Deutsche Apothekerverband (DAV) heute mit. Demnach gebe es keine allgemeinen Sperrungen von digitalen Impfzertifikaten, insbesondere in der CovPass-App, erklärte ein DAV-Sprecher der PZ. Ein solches Vorgehen gab es bislang lediglich in einem Einzelfall. Beim aktuellen Fall handele es sich um die ausgestellten Zertifikate einer einzelnen Apothekenbetriebsstätte, gegen die im Zusammenhang mit der illegalen Ausstellung digitaler Impfzertifikate ermittelt wurde, so der DAV.
Hintergrund ist, dass die Bundesregierung diese Woche eine Aktualisierung der Corona-Warn-App angekündigt hatte, mit der Sperrungen aller Impfzertifikate einer Apotheke, die gefälschte Impfnachweise erzeugt hatte, theoretisch möglich sind. Ob die Sperrung auch über die CovPass-App erfolgen könne, beantwortete das Bundesgesundheitsministerium (BMG) der PZ bislang nicht.
Aufgrund des Verdachtsfalls und nach Abstimmung zwischen dem BMG, dem Robert-Koch-Institut (RKI) und der ABDA seien für diesen konkreten Einzelfall alle ausgestellten Zertifikate gesperrt worden, so der DAV. Dies sei unter Einbindung des Apothekeninhabers erfolgt.
Laut DAV sind derzeit keine Maßnahmen geplant, »die bei einzelnen Fehlausstellungen von Covid-19-Zertifikaten sowie Genesenen-Zertifikaten eine Sperrung aller von der Betriebsstätte ausgestellten Zertifikate nach sich ziehen«.
Wenn sich Änderungen an diesem Status Quo ergeben, werde der DAV über den Landesapothekerverband und über das DAV-Portal informieren, heißt es weiter.