Apotheker fordern gerechte Vergütung |
23.10.2012 17:25 Uhr |
Von Daniel Rücker / Die Apotheker in Nordrhein-Westfalen sind mit ihrem derzeitigen Honorar nicht zufrieden. Das haben sie ihrer Landesregierung am Montag eindrücklich mitgeteilt.
Die Präsidenten und Vorsitzenden der vier Apothekerorganisationen des Bundeslandes übergaben Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) fast 15 000 Unterschriften. Die Unterzeichner fordern die Landesregierung auf, sich für eine angemessene Vergütung der Apotheken einzusetzen.
Lutz Engelen, Klaus Michels, Gabriele Regina Overwiening, Barbara Steffens und Thomas Preis (von links) bei der Unterschriftenübergabe.
Foto: AKWL
An der Unterschriftenaktion hatten sich nach Angaben der Apothekerorganisationen 14 799 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apotheken beteiligt, approbierte Mitarbeiter, PTA und PKA. Ihre Botschaft an die Politik war eindeutig: »Wir erfüllen mit der Arzneimittelversorgung einen gesetzlichen Auftrag. Dafür brauchen wir eine nachhaltige Finanzierung in Form einer angemessenen Vergütung.«
Die Apotheker in Nordrhein hatten ihre Aktion bewusst an die Landesregierung adressiert, obwohl eigentlich die Bundesregierung für die Vergütung zuständig ist. »Unsere Gesundheitsministerin hat in den letzten Jahren immer wieder verdeutlicht, welch ein wichtiges Anliegen ihr eine wohnortnahe, sichere und kompetente Arzneimittelversorgung durch die Apotheke im Quartier ist«, sagte die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Regina Overwiening. Ihr nordrheinischer Kollege Lutz Engelen ergänzte: »Wenn Apotheken aber nicht mehr kostendeckend geführt werden können, gefährdet dies die Versorgung – insbesondere auf dem Land und in strukturschwachen Stadtteilen.«
Kein Inflationsausgleich
Die Verbandsvorsitzenden Thomas Preis (Nordrhein) und Klaus Michels (Westfalen-Lippe) wiesen Steffens erneut auf die unzureichende Honoraranpassung hin. Eine Steigerung um 3 Prozent nach neun Jahren sei deutlich weniger als ein Inflationsausgleich. Ähnliche Unterschriftenübergaben wie in Nordrhein-Westfalen hatte es zuvor bereits in Niedersachsen und Bayern gegeben. /