Für jedes Alter das Richtige |
27.04.2009 11:41 Uhr |
Alter (Jahre) | Energie (kcal/Tag) | Getränke (ml/Tag) | Brot, Getreide (g/Tag) | Kartoffeln1 (g/Tag) | Gemüse (g/Tag) | Obst (g/Tag) |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 950 | 600 | 80 | 120 | 120 | 120 |
2-3 | 1100 | 700 | 120 | 140 | 150 | 150 |
4-6 | 1450 | 800 | 170 | 180 | 200 | 200 |
7-9 | 1800 | 900 | 200 | 220 | 220 | 220 |
10-12 | 2150 | 1000 | 250 | 270 | 250 | 250 |
13-14 (w/m) | 2200/2700 | 1200/1300 | 250/300 | 270/330 | 260/300 | 260/300 |
15-18 (w/m) | 2500/3100 | 1400/1500 | 280/350 | 300/350 | 300/350 | 300/350 |
Alter (Jahre) | Milch, -produkte2 (g/Tag) | Fleisch (g/Tag) | Eier (Stück/Woche) | Fisch (g/Woche) | Öl, Butter (g/Tag) | geduldete Lebensmittel (kcal/Tag) |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 300 | 30 | 1-2 | 25 | 15 | 90 |
2-3 | 330 | 35 | 1-2 | 35 | 20 | 110 |
4-6 | 350 | 40 | 2 | 50 | 25 | 140 |
7-9 | 400 | 50 | 2 | 75 | 30 | 180 |
10-12 | 420 | 60 | 2-3 | 90 | 35 | 210 |
13-14 (w/m) | 425/450 | 65/75 | 2-3 | 100 | 35/40 | 220/270 |
15-18 (w/m) | 450/500 | 75/85 | 2-3 | 100 | 40/45 | 250/310 |
1) oder Nudeln, Reis; 2) 100 ml Milch entsprechen im Calciumgehalt etwa 15 g Schnittkäse oder 30 g Weichkäse; Quelle: Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund
Der größte Teil der Nahrungsenergie (55 Prozent) sollte aus Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Obst stammen, 30 Prozent aus Öl und Fetten und 15 Prozent aus Proteinen. So die Theorie. In der Praxis sieht dies jedoch anders aus. Kinder essen Studien zufolge zu viel Protein und vor allem zu viel Fett, dafür aber zu wenig Ballaststoffe. Daher sollten Eltern auf die erste Gruppe der Lebensmittel ein besonderes Gewicht legen. Gerade bei den Getreideprodukten ist darauf zu achten, dass Vollkornprodukte wegen des höheren Nährstoffgehalts bevorzugt werden. Das FKE empfiehlt, mindestens die Hälfte der Getreideprodukte als Vollkornvariante zu essen. Dabei muss Vollkornbrot nicht immer dunkel sein und ganze Körner enthalten, es kann auch aus feinem Vollkornmehl bestehen. Es unterscheidet sich dann optisch kaum von anderen Broten und wird von Kindern gut akzeptiert.
Kartoffeln, Nudeln und Reis dienen in den FKE-Empfehlungen nicht als Beilage, sondern als Grundlage. Auch Obst und Gemüse nehmen einen wichtigen Stellenwert ein. Dabei tritt häufig das Problem auf, dass Kinder Gemüse oder Obst ablehnen. Hier gibt es einige Tricks, Kinder doch zum Verzehr zu bewegen. So kann man aus Gemüse eine Cremesuppe kochen, oder fein geraspeltes Gemüse in Soßen verstecken. Rohkost wie Gurken- oder Karottensticks essen Kinder lieber, wenn sie diese in einen Dip tauchen können. Eine Obstportion pro Tag kann auch durch ein Glas reinen Obstsaft ersetzt werden.
Milch für die Knochen
Milch und Milchprodukte sind für Heranwachsende wegen ihres Calciumgehalts besonders wichtig. Die DGE empfiehlt für Kleinkinder (1 bis 4 Jahre) eine tägliche Zufuhr von 600 mg und für Jugendliche (13 bis 19 Jahre) 1200 mg Calcium täglich. Das entspricht zwischen 300 ml und 500 ml Milch pro Tag. Da die durchschnittliche Fettaufnahme von Kindern zu hoch ist, sind fettarme Varianten von Milchprodukten zu bevorzugen. Statt Vollmilch, kann halbfette Milch und bei Schnittkäse kann ein Lightprodukt verzehrt werden. Ausdrücklich nicht für die Kinderernährung geeignet sind dagegen entrahmte Milchprodukte mit einem Fettanteil von 0,1 oder 0,3 Prozent. Sie enthalten zu wenig fettlösliche Vitamine A und D.
Alter | Eisen (mg) | Iod (µg) | Fluorid (mg) | Calcium (mg) | Vitamin A (µg) | Vitamin D (I.E.) | Folsäure (µg) |
---|---|---|---|---|---|---|---|
0-3 Monate | 6 | 50 | 0,1-0,5 | 220 | 0,5 | 400 | 60 |
4-11 Monate | 8 | 80 | 0,2-1,0 | 400 | 0,6 | 400 | 80 |
1-3 Jahre | 8 | 100 | 0,5-1,5 | 600 | 0,6 | 200 | 200 |
4-6 Jahre | 8 | 120 | 1,0-2,5 | 700 | 0,7 | 200 | 300 |
7-9 Jahre | 10 | 140 | 1,5-2,5 | 900 | 0,8 | 200 | 300 |
10-12 Jahre (m/w) | 12/15 | 180 | 1,5-2,5 | 1100 | 0,9 | 200 | 400 |
13-14 Jahre (m/w) | 12/15 | 200 | 1,5-2,5 | 1200 | 1,0-1,1 | 200 | 400 |
15-18 Jahre (m/w) | 12/15 | 200 | 1,5-2,5 | 1200 | 0,9-1,1 | 200 | 400 |
Quelle: D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2008
Neben der Milch sind auch Eier, Fleisch und Fisch für eine ausgewogene Ernährung wichtig, wobei gerade bei Fleisch und Wurstwaren auch auf den Fettgehalt geachtet werden sollte. Obwohl Fleisch ein wichtiger Eisenlieferant ist, können Kinder auch vegetarisch ernährt werden. Eltern sollten dabei aber mit dieser Ernährungsform vertraut sein und darauf achten, dass pflanzliche Eisenlieferanten wie Vollkorn, Fenchel oder Bohnen mit Vitamin-C-haltigen Säften oder Gemüse kombiniert werden. Eine vegane Ernährung ohne jegliche tierische Lebensmittel ist für Kinder ungünstig. Sie kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.
Richtig trinken
Den FKE-Empfehlungen zufolge gehört zu jeder Mahlzeit auch ein energiearmes oder energiefreies Getränk wie Wasser, ungesüßte Tees oder stark verdünnte Fruchtsäfte (Mischung etwa zwei Teile Wasser auf einen Teil Saft). Auch zwischen den Mahlzeiten sollten Kinder jederzeit die Möglichkeit haben, etwas zu trinken. Zuckerhaltige Getränke wie Limonade oder pure Fruchtsäfte sollten nicht zum Durstlöschen verwendet, sondern nur in geringen Mengen angeboten werden. Coffeinhaltige und alkoholische Getränke sind für Kinder völlig ungeeignet.
Auch der Konsum von Salz sollte nicht zu hoch liegen. Das FKE empfiehlt, Speisen für Kinder möglichst sparsam zu salzen. Dabei sollte ausschließlich iodiertes Speisesalz verwendet werden, um die Iodzufuhr anzuheben.
Kinder die nach den Empfehlungen mit einer ausgewogenen Mischkost ernährt werden, brauchen keine zusätzlichen Vitaminpräparate oder Kindersäfte. Auch spezielle Kinderlebensmittel, die laut Werbung an die Bedürfnisse von Heranwachsenden angepasst sind, bieten keinen Nutzen, so das FKE. Häufig enthalten sie auch größere Fett- oder Zuckermengen als normale Lebensmittel.
Dieser Artikel ist Teil der Serie Ernährung. Die nächste Folge zum Thema »Ernährung von Sportlern« erscheint in PZ 20 und ist bereits ab Montag, dem 11. Mai, online verfügbar unter »Zum Thema«.
DGE-Beratungsstandards, 5. Up-date (2008)
Biesalski, H.-K., Ernährungsmedizin, Georg Thieme Verlag, Stuttgart (2004)
aid-Broschüre: Optimix-Empfehlungen für die Ernährung von Kindern und Jugendlichen (2007)
aid-Broschüre: Allergie(-risiko); Was darf mein Baby essen? (2006)
D-A-CH: Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (2008)
Unsere Autorinnen und Autoren haben eine Literaturliste mit empfehlenswerten Büchern zum Thema Ernährung zusammengestellt:
Ernährung allgemein
Hans-Konrad Biesalski u. a., Ernährungsmedizin (2004), Thieme Verlag
Hans-Konrad Biesalski und Peter Grimm, Taschenatlas der Ernährung (2007), Thieme Verlag
Kalorien/Vitamine
DGE, Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (2008), Umschau Verlag
Ibrahim Elmadfa u. a., Die große GU Nährwert-Kalorien-Tabelle 2008/2009, Gräfe und Unzer Verlag (2008)
Nestlé Deutschland, Kalorien mundgerecht (2006), Umschau Verlag
Karl-Heinz Bässler u. a., Vitamin-Lexikon (2007), Komet-Verlag
Gewichtsreduktion
Alfred Wirth, Adipositas: Ätiologie, Folgekrankheiten, Diagnostik, Therapie, Springer-Verlag Berlin (2007)
Martin Wabitsch und andere, Adipositas bei Kindern und Jugendlichen: Grundlagen und Klinik (2004), Springer-Verlag
Joachim Westenhöfer, Abnehmen ab 50 (2005), Govi-Verlag
Tanja Schweig, Abnehmen und schlank bleiben (2002), Govi-Verlag
Diabetes mellitus
A. Liebl und E. Martin, Diabetes mellitus Typ 2 (2005), Govi-Verlag
J. Petersen-Lehmann, Diabetes heute, mehr Sicherheit und Freiheit (2003), Govi-Verlag
J. Petersen-Lehmann, Diabetes-Wissen von A bis Z (2006), Govi-Verlag
Arthur Teuscher, Gut leben mit Diabetes Typ 2 (2006), Trias Verlag
Eberhard Standl, Hellmut Mehnert, Das große Trias-Handbuch für Diabetiker (2005), Trias Verlag
Annette Bopp, Diabetes, Stiftung Warentest (2001)
Allergien/Intoleranzen
Andrea Betz-Hiller, Zöliakie. Mehr wissen, besser verstehen (2006), Trias Verlag
Thilo Schleip, Fructose-Intoleranz (2007), Trias Verlag
Thilo Schleip, Lactose-Intoleranz (2005), Ehrenwirth Verlag
Cholesterin
C. Eckert-Lill, Kampf dem Cholesterin (2003), Govi-Verlag
Hypertonie
M. Conradt, Blutdruck senken, der richtige Weg (2004), Govi-Verlag
Weitere Informationen finden Sie unter www.govi.de.
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