Rimegepant|Vydura®|61|2025 |
Pfizer
CGRP-Inhibitoren |
75 mg Lyophilisat zum Einnehmen
Vydura ist zugelassen für Erwachsene zur Akutbehandlung von Migräneanfällen mit oder ohne Aura sowie zur Prophylaxe von episodischer Migräne bei Betroffenen mit mindestens vier Migränetagen pro Monat.
Das oral verfügbare Rimegepant bindet selektiv und mit hoher Affinität an den Rezeptor des Neuropeptids Calcitonin-Gene-Related-Peptide (CGRP) und antagonisiert dessen Funktion. CGRP gilt als wichtiger Botenstoff in der Pathophysiologie der Migräne. Er ist an der Schmerzweiterleitung und Entzündungsreaktion beteiligt. Zudem bewirkt er eine Freisetzung vasoaktiver Verbindungen aus bestimmten Zellen, die eng mit den Schmerzrezeptoren der Hirnhaut assoziiert sind und zu einer Gefäßerweiterung führen.
Rimegepant steht als Lyophilisat zum Einnehmen zur Verfügung. Die empfohlene Dosis in der Akuttherapie beträgt bei Bedarf einmal täglich 75 mg. Zur Migräneprophylaxe werden alle zwei Tage einmal 75 mg Wirkstoff empfohlen. Das Lyophilisat wird auf oder unter die Zunge gelegt. Es löst sich im Mund auf und kann ohne Flüssigkeit eingenommen werden. Die Patienten sollen darauf hingewiesen werden, dass sie zum Öffnen der Blisterpackung trockene Hände haben müssen.
Die Anwendung von Rimegepant bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion oder terminaler Niereninsuffizienz wird nicht empfohlen.
Die gleichzeitige Anwendung von Rimegepant mit starken CYP3A4-Inhibitoren oder die gleichzeitige Gabe mit starken oder mittelstarken CYP3A4-Induktoren wird nicht empfohlen. Bei Letzteren ist zu beachten, dass die induzierende Wirkung nach dem Absetzen für bis zu zwei Wochen anhalten kann. Bei gleichzeitiger Anwendung von mittelstarken CYP3A4-Inhibitoren sowie von starken Inhibitoren der Effluxtransporter P-gp und BCRP ist die Einnahme einer weiteren Dosis Rimegepant innerhalb von 48 Stunden zu vermeiden.
Die häufigste Nebenwirkung von Rimegepant in der Akuttherapie und Prophylaxe war Übelkeit. Zudem wurden im Rahmen von klinischen Studien Überempfindlichkeitsreaktionen wie Dyspnoe und Ausschlag in weniger als 1 Prozent aller Fälle beobachtet. Diese Reaktionen können auch noch Tage nach der Einnahme auftreten. Wenn sich eine solche Überempfindlichkeitsreaktion entwickelt, ist Rimegepant abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Die Wirksamkeit von Rimegepant in der Akuttherapie der Migräne mit und ohne Aura bei Erwachsenen wurde in drei randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien an insgesamt etwa 3500 Patienten untersucht. Den Teilnehmenden wurde eine Tablette ausgehändigt (75 mg Rimegepant oder Placebo) und sie wurden angewiesen, diese bei Migräne mit mittelstarken bis starken Kopfschmerzen einzunehmen. In den anschließenden 48 Stunden füllten sie einen Fragebogen zur Schmerzintensität und zu den Begleitsymptomen aus. Die koprimären Endpunkte waren Schmerzfreiheit nach zwei Stunden sowie Abklingen des am stärksten belastenden Begleitsymptoms nach zwei Stunden. Zu Letzterem zählten zum Beispiel Licht-/Geräuschempfindlichkeit oder Übelkeit.
Mit Rimegepant erreichten in allen drei Studien im Durchschnitt 20 Prozent der Patienten nach zwei Stunden eine komplette Schmerzfreiheit gegenüber durchschnittlich 12 Prozent der Patienten in der Placebogruppe. Dieser Unterschied war statistisch signifikant. Das am stärksten belastende Begleitsymptom verschwand bei etwa 36 Prozent der Patienten in der Verumgruppe und bei etwa 27 Prozent der Patienten in der Placebogruppe.
Die Wirksamkeit von Rimegepant als prophylaktische Migränebehandlung wurde in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie an 747 Erwachsenen mit 4 bis 18 Migräneanfällen pro Monat untersucht. Die Teilnehmenden erhielten über einen Zeitraum von bis zu zwölf Wochen alle zwei Tage Rimegepant oder Placebo. Primärer Endpunkt war die Veränderung der durchschnittlichen Anzahl von Migränetagen pro Monat gegenüber dem Ausgangswert in Woche 9 bis 12. Unter Vydura zeigte sich eine mittlere Reduktion der monatlichen Migränetage um 4,3 Tage, gegenüber 3,5 Tagen unter Placebo.
Vydura ist bei Temperaturen von nicht mehr als 30 °C und vor Feuchtigkeit geschützt (Originalverpackung) zu lagern. Vydura ist verschreibungspflichtig.
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
Aus Vorsichtsgründen sollte die Anwendung von Rimegepant während der Schwangerschaft vermieden werden.
Während der Stillzeit ist zu entscheiden, ob auf das Stillen oder die Anwendung von Rimegepant verzichtet werden soll.
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