Apotheken erhalten 7 Millionen Euro für liegengebliebene Impfdosen |
Viele Apotheken blieben in der Grippesaison 2020/2021 auf Impfstoffen sitzen. / Foto: Imago Images/Cord
Was lange währt, wird endlich gut – so oder so ähnlich lässt sich die Nachricht zusammenfassen, die der Nacht- und Notdienstfonds am heutigen Mittwoch bekannt gegeben hat. Mehr als 7 Millionen Euro sollen die Apotheken demnach in der kommenden Woche für liegengebliebene Grippeimpfstoffe ausgezahlt bekommen. Dabei geht es um Vakzine, die Offizinen in der Saison 2020/2021 nicht losgeworden sind.
Für eine Erstattung der Kosten hatten die Apotheken lange gekämpft, nachdem auch Hersteller und Großhändler zumindest einen Teil der liegengebliebenen Ware hatten rückabwickeln können. Bereits im März 2021 hatte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den Offizinen eine Art Entschädigung in Aussicht gestellt. Erst Anfang Oktober allerdings standen dann die Rahmenbedingungen für eine Rückabwicklung der Ladenhüter fest. Bis Ende November konnten die Offizinen ihre Ansprüche beim Nacht- und Notdienstfonds geltend machen, der die Abwicklung im Auftrag der Politik offiziell übernimmt.
Ganze 7573 Anträge sind beim Fonds eingegangen. Dieser hat die Ansprüche geprüft und anschließend dem Bundesamt für Soziale Sicherung vorgelegt, das den Gesamtbetrag an den Notdienstfonds überweist. Nun wird die Verteilung an die einzelnen Apotheken losgehen. »Die entsprechenden Kostenerstattungen werden in der kommenden Woche auf den Konten der Apotheken eingehen«, heißt es beim Fonds.
Insgesamt haben die Apotheken 647.657 liegengebliebene Dosen Grippeimpfstoff gemeldet. Für sie wird der Notdienstfonds rund 7,13 Millionen Euro verteilen, im Schnitt liegt der Erstattungsbetrag pro Apotheke damit bei 912,91 Euro. Pro Antrag behält der Fonds 12,50 Euro zurück, um die Verwaltungskosten zu decken.
Der Chef des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Thomas Dittrich, wertet die Erstattung als bedeutendes Signal: »Es ist ein wichtiges Zeichen an die Apothekerschaft, dass man sie mit wirtschaftlichen Risiken nicht alleine lässt, wenn sie sich intensiv für die Impfkampagnen gegen Corona und Grippe in Deutschland einsetzen.« Die Apotheken hätten Großes geleistet in der vergangenen Grippesaison.