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Grippesaison 2020/2021

Apotheken erhalten 7 Millionen Euro für liegengebliebene Impfdosen

Knapp 650.000 liegengebliebene Dosen Grippeimpfstoff haben die Apotheken dem Nacht- und Notdienstfonds gemeldet. Der wird nun in wenigen Tagen rund 7 Millionen Euro als Erstattung ausschütten. Die ursprünglich zur Verfügung gestellten 16 Millionen Euro werden damit bei Weitem nicht voll ausgeschöpft. 
Stephanie Schersch
06.01.2022  13:00 Uhr

Was lange währt, wird endlich gut – so oder so ähnlich lässt sich die Nachricht zusammenfassen, die der Nacht- und Notdienstfonds am heutigen Mittwoch bekannt gegeben hat. Mehr als 7 Millionen Euro sollen die Apotheken demnach in der kommenden Woche für liegengebliebene Grippeimpfstoffe ausgezahlt bekommen. Dabei geht es um Vakzine, die Offizinen in der Saison 2020/2021 nicht losgeworden sind.

Für eine Erstattung der Kosten hatten die Apotheken lange gekämpft, nachdem auch Hersteller und Großhändler zumindest einen Teil der liegengebliebenen Ware hatten rückabwickeln können. Bereits im März 2021 hatte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) den Offizinen eine Art Entschädigung in Aussicht gestellt. Erst Anfang Oktober allerdings standen dann die Rahmenbedingungen für eine Rückabwicklung der Ladenhüter fest. Bis Ende November konnten die Offizinen ihre Ansprüche beim Nacht- und Notdienstfonds geltend machen, der die Abwicklung im Auftrag der Politik offiziell übernimmt.

Mehr als 7500 Apotheken stellen Anträge

Ganze 7573 Anträge sind beim Fonds eingegangen. Dieser hat die Ansprüche geprüft und anschließend dem Bundesamt für Soziale Sicherung vorgelegt, das den Gesamtbetrag an den Notdienstfonds überweist. Nun wird die Verteilung an die einzelnen Apotheken losgehen. »Die entsprechenden Kostenerstattungen werden in der kommenden Woche auf den Konten der Apotheken eingehen«, heißt es beim Fonds.

Insgesamt haben die Apotheken 647.657 liegengebliebene Dosen Grippeimpfstoff gemeldet. Für sie wird der Notdienstfonds rund 7,13 Millionen Euro verteilen, im Schnitt liegt der Erstattungsbetrag pro Apotheke damit bei 912,91 Euro. Pro Antrag behält der Fonds 12,50 Euro zurück, um die Verwaltungskosten zu decken.

Der Chef des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Thomas Dittrich, wertet die Erstattung als bedeutendes Signal: »Es ist ein wichtiges Zeichen an die Apothekerschaft, dass man sie mit wirtschaftlichen Risiken nicht alleine lässt, wenn sie sich intensiv für die Impfkampagnen gegen Corona und Grippe in Deutschland einsetzen.« Die Apotheken hätten Großes geleistet in der vergangenen Grippesaison.

Eine Blaupause?

Tatsächlich hatte der Herbst 2021 den Offizinen einiges abverlangt. So war der Andrang Impfwilliger in den Arztpraxen gleich zu Beginn der Saison groß, nur Impfstoff war nicht ausreichend verfügbar. Erst im November floss ausreichend Vakzine in den Markt, da aber war die Nachfrage bereits deutlich zurückgegangen. Zwar gaben die Apotheken mit über 20 Millionen Dosen satte 37 Prozent mehr Grippevakzine ab als in der Vorsaison. Dennoch blieben am Ende viele Impfstoffe in den Apotheken zurück.

Wie viele Dosen noch in den Apotheken lagern, war lange unklar. Zuletzt war man von etwa 1 Million Einheiten ausgegangen. Der Bund hatte für die Rückabwicklung und Erstattung insgesamt 16 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die wurden nun bei Weitem nicht abgerufen.

Unklar ist noch, ob das Verfahren zu einer Art Blaupause auch für die neue Grippesaison werden kann. Die verläuft bislang vergleichsweise unkompliziert. Dennoch ist die Versorgung mit Influenza-Impfstoffe immer wieder verbunden mit finanziellen Risiken für die Apotheker. Am Ende einer jeden Saison bleiben in vielen Offizinen Grippeimpfstoffe liegen.

 

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