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Grippeimpfstoffe

Apotheken können Bestellungen meist zügig bedienen

Das Chaos ist bislang ausgeblieben: In diesem Jahr können Apotheken Bestellungen von Grippeimpfstoffen in der Regel zügig bedienen. Das Hochdosis-Vakzin Efluelda® ist beim Großhandel nicht immer sofort zu bekommen, einen wirklichen Engpass gibt es aber nicht. Insgesamt stehen mindestens 34 Millionen Dosen Grippeimpfstoff für Deutschland bereit.
Stephanie Schersch
16.11.2021  12:36 Uhr
Apotheken können Bestellungen meist zügig bedienen

Jetzt im November steckt Deutschland mitten drin in der Grippesaison. In diesem Jahr allerdings verläuft sie weit weniger geräuschvoll als noch 2020. Damals waren Impfstoffe vor allem zu Herbstbeginn knapp und die Nachfrage groß. Erst zum Jahresende kamen ausreichend Impfdosen in den Markt, der große Run allerdings war da schon wieder vorbei.

Auch in diesem Jahr hat es ein wenig geruckelt zu Beginn der Saison. Das aber gilt in Fachkreisen schon als normal. Denn wie immer kamen auch in diesem Herbst nicht alle Impfdosen auf einmal in die Apotheken. Vielmehr prüft das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Vakzine chargenweise und gibt sie anschließend frei. So konnten die Offizinen im Oktober nicht immer sofort alle Vorbestellungen auf einmal ausliefern. Vereinzelt gingen Praxen die Impfstoffe vorübergehend aus. Inzwischen allerdings können die Apotheken in den meisten Fällen auch Nachbestellungen unkompliziert bedienen.

Mitunter sind die Lagerbestände knapp

Probleme bereiten wie so häufig eher die Einzeldosen. Die kommen insbesondere bei Privatpatienten zum Einsatz. Hier kann es vereinzelt zu Verzögerungen kommen, weil sie nicht immer sofort verfügbar sind. Einen handfesten Engpass gibt es allem Anschein nach aber nicht. Eine Besonderheit ist in diesem Jahr das Hochdosis-Vakzin Efluelda. Das sollen auf Empfehlung der Ständigen Impfkommission alle Über-60-Jährigen bekommen. Ärzte können allerdings auch auf einen Standardimpfstoff ausweichen, wenn das Mittel etwa nicht lieferbar ist.

Vereinzelt war das in den zurückliegenden Wochen der Fall. Allerdings seien die für Deutschland kalkulierten mehr als 10 Millionen Dosen Efluelda inzwischen im Markt und könnten bestellt werden, das bestätigte eine Sanofi-Sprecherin auf Nachfrage der PZ. Wie es aussieht, hat sich der Großhandel insgesamt aber keine wirklich großen Bestände auf Lager gelegt. So müssen Apotheken mitunter Geduld aufbringen. »Aufgrund hoher Nachfrage kann es gegebenenfalls kurzfristig dazu kommen, dass kein Lagerbestand mehr vorrätig ist«, teilte etwa der Großhändler Gehe gegenüber der PZ mit. »Wir bieten den Apotheken in einem solchen Fall eine verbindlich reservierte Nachlieferung an.« Auch Noweda sieht keinen drohenden Engpass. Efluelda ist allerdings auch hier nicht immer sofort verfügbar, wie Apotheker berichten.  

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