Apotheken können Bestellungen meist zügig bedienen |
Einen Mangel an Grippeimpfstoffen kann man auch in Nordrhein-Westfalen nicht erkennen. »Es ist davon auszugehen, dass genügend Impfstoffdosen für die aktuelle Grippesaison zur Verfügung stehen«, schreibt Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der SPD. Nachgehakt hatte die Düsseldorfer Landtagsabgeordnete Susana dos Santos Herrmann. Sie hatte in Kölner Haus- und Kinderarztpraxen Impfstoffengpässe beklagt und wollte mehr über die Gründe dafür erfahren.
Weder dem Bundesministerium für Gesundheit noch dem PEI lägen allerdings Hinweise auf fehlende Impfstoffe vor, schreibt Laumann. Stattdessen verweist er auf den schrittweisen Auslieferungsprozess der Grippeimpfstoffe. Das könne »dann im Einzelfall vor Ort den Eindruck erwecken, bestellte Impfstoffe wurden nicht der Bestellung entsprechend an die Arztpraxen ausgeliefert oder es bestünden Engpässe«. Dos Santos Herrmann will sich mit dieser Erklärung nicht zufriedengeben. Am offensichtlichen Engpass zu Beginn der Grippesaison seien offenbar alle möglichen Faktoren schuld, »nur der Herr Gesundheitsminister nicht«, kritisierte sie. Anstatt lediglich die Auslieferungspraxis der Hersteller ins Feld zu führen »wäre es seine Aufgabe, für bessere Abläufe zu sorgen«.
Laumann zufolge werden in dieser Saison allein auf Nordrhein-Westfalen rund 7 Millionen Dosen Grippeimpfstoffe entfallen. Tatsächlich stehen bundesweit deutlich mehr Vakzine zur Verfügung als noch im vergangenen Jahr. So hat das Paul-Ehrlich-Institut bis Mitte November bereits knapp 34 Millionen Impfdosen freigegeben, kalkuliert waren eigentlich nur knapp 27 Millionen. Damit steht Deutschland so gut da wie schon lange nicht mehr. Im vergangenen Jahr haben sich etwa 22 Millionen Menschen gegen die Grippe impfen lassen. Auch für diese Saison rechnet die Bundesregierung mit einer ähnlichen Größenordnung. Gerade in der Gruppe der Über-60-Jährigen hofft die Politik allerdings auf ein gesteigertes Interesse. Hier lag die Impfquote zuletzt bei gerade einmal 30 bis 40 Prozent und damit weit unter den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen 75 Prozent.