Ab dem 26. April gibt es nur noch Comirnaty für die Ärzte |
Benjamin Rohrer |
17.04.2021 11:28 Uhr |
Für die Kalenderwoche 17 sollen die Arztpraxen bei den Apotheken nur noch Comirnaty von Biontech/Pfizer bestellen können. / Foto: imago images/Beautiful Sports
Die Regeln für die Verteilung der Coronavirus-Impfstoffe ändern sich derzeit fast täglich. Am späten Freitagabend teilte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) mit, dass für die Woche ab dem 26. April das ursprüngliche Bestellverfahren größtenteils gekippt wird. Für die Kalenderwoche 17 müssen die Mediziner bis zum 20. April ihre Bestellungen bei den Apotheken abgegeben haben. Ursprünglich waren insgesamt 1,5 Millionen Dosen eingeplant – 30 Prozent davon sollten auf den Astra-Zeneca-Impfstoff Vaxzevria entfallen. Erstmals sollten die Ärzte sich den Impfstoff aussuchen können. Die maximale Zahl an Impfdosen sollten sie aber nur erhalten, wenn sie beide verfügbaren Präparate bestellen.
Laut KBV soll nun die Zahl der gelieferten Dosen auf insgesamt 2 Millionen erhöht werden. Allerdings sollen die Ärzte nun doch nicht den Impfstoff von Astra-Zeneca erhalten, sondern nur noch Comirnaty von Biontech/Pfizer. Die Mediziner dürfte diese Nachricht erfreuen, da sie sich darüber beschwert hatten, dass sie in den vorangegangenen Wochen zu gleichen Teilen Comirnaty und Vaxzevria bestellen mussten.
Nach KBV-Informationen sollen die Mediziner nun pro Praxis zwischen 24 und 48 Dosen bestellen können. Abhängig von der Anzahl der Gesamtbestellungen erhält jede Ärztin und jeder Arzt mindestens 24 bis 30 Dosen (vier bis fünf Ampullen) von Comirnaty. Niedergelassene, die ihre Bestellung in der Apotheke bereits aufgegeben haben und nunmehr die Zahl der Biontech/Pfizer-Dosen ändern wollen, können ein neues Rezept einreichen. Sie schreiben dazu auf das neue Formular »Austausch gegen das Rezept vom XX. April 2021«. Dies sollte in Rücksprache mit dem Apotheker erfolgen, empfiehlt die KBV. Für Ärztinnen und Ärzte, die ihre Bestellung nicht ändern, bleibt die Bestellmenge für Comirnaty bestehen. Die Bestellung des Impfstoffs von Astra-Zeneca entfällt ersatzlos.
Dass die Ärzte erstmals impfstoffspezifisch bestellen, bleibt allerdings. Sie geben auf dem Arzneimittelrezept (Muster 16) den Impfstoffnamen und die jeweilige Anzahl der Dosen an. Ebenfalls unverändert bleibt die Regelung, dass das passende Impfzubehör (Kanülen, Spritzen und gegebenenfalls NaCl-Lösung) von den Apotheken mitgeliefert wird, wenn die Mediziner dies auf dem Rezept vermerken. Die Bestellungen müssen weiterhin bis zum kommenden Dienstagnachmittag in der Apotheke vorliegen – die Auslieferung ist weiterhin für den Montagnachmittag (26. April) vorgesehen.
Für die Apotheken gilt weiterhin, dass sie die dosisbezogenen Bestellungen der Ärzte wieder aufmerksam prüfen, in Vials umrechnen und unter Umständen einkürzen müssen. In keinem Fall dürfen sie aufstocken und mehr Dosen ordern als auf den Rezepten stehen. Wie bislang bestellen die Apotheken die Comirnaty-Ampullen mit jeweils sechs offiziell deklarierten Dosen über die vereinbarte Sonder-PZN (17377588). Das erforderliche Impfzubehör legt der Großhandel den Bestellungen automatisch bei.
Möglicherweise hängt die Planänderung mit der Aufstockung der Lieferungen von Biontech/Pfizer an die EU zusammen. Am vergangenen Mittwoch war bekannt geworden, dass die EU zusätzlich 50 Millionen Impfstoffdosen erhält. Auch für Deutschland stehen so 9 Millionen zusätzliche Dosen bereit. In der letzten Aprilwoche sowie im Mai soll es Medienberichten zufolge jeweils mehr als 3,4 Millionen Corminaty-Impfdosen mehr geben. Im Juni könnten es sogar mehr als 5,1 Millionen Dosen pro Woche sein.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.