Wie entwickeln sich die Preise für Coronatests in Apotheken? |
Ab Montag können sich nur bestimmte Personen kostenfrei auf das Coronavirus in der Apotheke testen lassen. Alle anderen müssen künftig dafür bezahlen. / Foto: GettyImages/Lajst
Die Ära der kostenlosen für jedermann zugänglichen Corona-Bürgertests endet am kommenden Sonntag. Ab dem 11. Oktober sind nur noch bestimmte Personengruppen berechtigt, sich gratis auf das Coronavirus testen zu lassen. Insbesondere Kinder, Schwangere oder Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht gegen Covid-19 impfen lassen können, können sich dann noch kostenfrei testen lassen – alle anderen müssen für den Test künftig selbst bezahlen.
Klar ist, es gibt keine Vorgabe, wie viel die Tests als Selbstzahlerleistung ab Montag kosten werden. Das Bundesgesundheitsministerium hat keine Preisobergrenze vorgegeben, so wie es beispielsweise in Italien der Fall ist. Dort dürfen laut dem Europäischen Verbraucherzentrum Corona-Schnelltests für Erwachsene maximal 15 Euro kosten, für Unter-18-Jährige nur 8 Euro. Bisher erstattete der Bund in Deutschland insgesamt 11,50 Euro je durchgeführtem Schnelltest, dieses Honorar gibt es auch weiterhin für die testberechtigten Personen. Diese Summe kann dabei sicherlich als Orientierungswert genutzt werden. Doch mit welchen Preisen rechnen die Apotheken wirklich? Und wie viele Apotheken werden das Testangebot unter den geänderten Rahmenbedingungen weiter aufrechterhalten? Die PZ hat sich im Apothekenmarkt umgehört.
Der Apothekerverband Nordrhein hat dazu diese Woche eine aktuelle Umfrage unter seinen Mitgliedsapotheken durchgeführt. 90 Prozent der befragten testenden Apotheken haben dabei angegeben, weiterhin Corona-Schnelltests anbieten zu wollen. Insgesamt beteiligten sich in dieser Blitzumfrage, die vom 5. bis zum 7. Oktober lief, rund 200 Apotheken der insgesamt 2100 Mitgliedsapotheken in Nordrhein.
»Die Durchführung von Corona-Schnelltests in Apotheken ist für die nächsten Wochen sichergestellt. Ein flächendeckendes Netz von testenden Apotheken wird es somit zunächst weiterhin geben, das ist das zentrale Ergebnis unserer aktuellen Blitzumfrage«, erklärte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein. Allerdings werde das Netz nicht mehr so dicht sein wie im April oder Mai dieses Jahres, sehr viele Apotheken stünden jedoch noch zur Verfügung. Wie sich die Situation in Richtung November entwickeln werde, müsse man aber abwarten, so Preis. Bezüglich der Kosten geht der Verband davon aus, dass die Apotheken die Tests für um die 20 Euro anbieten werden. Auch der Verband Westfalen-Lippe geht davon aus, dass »viele weiterhin die kostenlosen Schnelltests anbieten, allerdings die Angebotszeiten deutlich einschränken werden«, so eine Sprecherin auf Anfrage der PZ. Apotheken dürfen in Nordrhein-Westfalen die Tests als Selbstzahlerleistung aber nur anbieten, wenn sie auch kostenfreie Testungen im Auftrag der Gesundheitsbehörden durchführen. Dies regelt die Coronateststruktur-Verordnung des Landes, so der AVWL.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.