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Ende der Bürgertests

Wie entwickeln sich die Preise für Coronatests in Apotheken?

Schon länger beschlossen, nun steht es an. Bereits ab dem 11. Oktober gibt es keine kostenlosen Bürgertests mehr. Nur noch bestimmte Gruppen können sich kostenfrei testen lassen, alle anderen müssen bezahlen. Wie viele Apotheken werden unter den geänderten Bedingungen weitertesten und wie viel werden die Schnelltests ab Montag kosten? Die PZ hat sich umgehört.
AutorKontaktCharlotte Kurz
Datum 07.10.2021  13:05 Uhr

Die Ära der kostenlosen für jedermann zugänglichen Corona-Bürgertests endet am kommenden Sonntag. Ab dem 11. Oktober sind nur noch bestimmte Personengruppen berechtigt, sich gratis auf das Coronavirus testen zu lassen. Insbesondere Kinder, Schwangere oder Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht gegen Covid-19 impfen lassen können, können sich dann noch kostenfrei testen lassen – alle anderen müssen für den Test künftig selbst bezahlen.

Klar ist, es gibt keine Vorgabe, wie viel die Tests als Selbstzahlerleistung ab Montag kosten werden. Das Bundesgesundheitsministerium hat keine Preisobergrenze vorgegeben, so wie es beispielsweise in Italien der Fall ist. Dort dürfen laut dem Europäischen Verbraucherzentrum Corona-Schnelltests für Erwachsene maximal 15 Euro kosten, für Unter-18-Jährige nur 8 Euro. Bisher erstattete der Bund in Deutschland insgesamt 11,50 Euro je durchgeführtem Schnelltest, dieses Honorar gibt es auch weiterhin für die testberechtigten Personen. Diese Summe kann dabei sicherlich als Orientierungswert genutzt werden. Doch mit welchen Preisen rechnen die Apotheken wirklich? Und wie viele Apotheken werden das Testangebot unter den geänderten Rahmenbedingungen weiter aufrechterhalten? Die PZ hat sich im Apothekenmarkt umgehört.

Der Apothekerverband Nordrhein hat dazu diese Woche eine aktuelle Umfrage unter seinen Mitgliedsapotheken durchgeführt. 90 Prozent der befragten testenden Apotheken haben dabei angegeben, weiterhin Corona-Schnelltests anbieten zu wollen. Insgesamt beteiligten sich in dieser Blitzumfrage, die vom 5. bis zum 7. Oktober lief, rund 200 Apotheken der insgesamt 2100 Mitgliedsapotheken in Nordrhein.

»Die Durchführung von Corona-Schnelltests in Apotheken ist für die nächsten Wochen sichergestellt. Ein flächendeckendes Netz von testenden Apotheken wird es somit zunächst weiterhin geben, das ist das zentrale Ergebnis unserer aktuellen Blitzumfrage«, erklärte Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein. Allerdings werde das Netz nicht mehr so dicht sein wie im April oder Mai dieses Jahres, sehr viele Apotheken stünden jedoch noch zur Verfügung. Wie sich die Situation in Richtung November entwickeln werde, müsse man aber abwarten, so Preis. Bezüglich der Kosten geht der Verband davon aus, dass die Apotheken die Tests für um die 20 Euro anbieten werden. Auch der Verband Westfalen-Lippe geht davon aus, dass »viele weiterhin die kostenlosen Schnelltests anbieten, allerdings die Angebotszeiten deutlich einschränken werden«, so eine Sprecherin auf Anfrage der PZ. Apotheken dürfen in Nordrhein-Westfalen die Tests als Selbstzahlerleistung aber nur anbieten, wenn sie auch kostenfreie Testungen im Auftrag der Gesundheitsbehörden durchführen. Dies regelt die Coronateststruktur-Verordnung des Landes, so der AVWL.

Schleswig-Holstein: Zwischen 20-30 Euro je Test

Auch die Apothekerkammer Schleswig-Holstein geht davon aus, dass die meisten Apotheken, die derzeit auf das Coronavirus testen, weiter Schnelltests anbieten werden. Von den derzeit rund 100 testenden Apotheken in Schleswig-Holstein, würden etwa 80 bis 90 weitermachen, sagte Frank Jaschkowski, Geschäftsführer der Apothekerkammer Schleswig-Holstein der PZ. Allerdings sei die Zahl der Apotheken, die diesen Service anbieten bereits nach der Absenkung des Testhonorars auf insgesamt 11,50 Euro je Test, zügig von 300 auf 100 Apotheken abgesunken. Jaschkowski geht davon aus, dass die Tests in Apotheken ab Montag zwischen 20 und 30 Euro kosten werden.

Der Apothekerverband Brandenburg erklärte auf Nachfrage der PZ: »Wir wissen aus Nachfragen einiger unserer Mitglieder, dass einzelne Apotheken beabsichtigen, auch nach dem 11. Oktober 2021 Corona-Schnelltests anzubieten. Wir haben jedoch keine Information darüber, wie viele Apotheken dies insgesamt sein werden.« Die PZ hakte auch bei weiteren Verbänden nach, allerdings hatten viele zu diesen Fragen keinen Überblick.

Gegenüber der PZ berichteten aber einige Apotheken, dass sie sich entschieden hätten, weiter zu testen, um die Testungen als Grundversorgung weiter aufrechtzuerhalten. Insbesondere, da viele private Teststellen ihre Pforten im Hinblick auf das Ende der Bürgertests schließen, sehen sich die Pharmazeuten verpflichtet, weiterzumachen. Insgesamt könne die Nachfrage ab nächster Woche aber nur schwer abgeschätzt werden. Auch deshalb wollen die Apotheken oftmals die Zeitfenster, in denen Tests angeboten werden, deutlich einschränken, den Betrieb aber nicht aufgeben.

Zuzahlung zum Test als mögliche Alternative?

Zudem blickt die Branche nicht ganz ohne Sorge darauf, wer ab nächster Woche in die Offizin zum Testen kommt. Die Hoffnung ist bei manchen, auch nochmal mit möglichen Impfunwilligen über eine Impfung gegen Covid-19 zu sprechen. Da am Montag auch Herbstferien in vielen Bundesländern beginnen, werden gerade für Kinder, die sich nicht impfen lassen können, Tests etwa für Aktivitäten oder Urlaubsreisen benötigt. Nach Informationen der PZ planen die Apotheken dabei Tests als Selbstzahlerleistung zwischen 11,50 Euro bis knapp unter 20 Euro anzubieten.

Allerdings fragen sich viele Apotheken ob das Ende der Tests bezüglich der Pandemie-Bekämpfung sinnvoll ist. Viele würden nicht mehr zum Testen gehen, schlicht weil die Tests künftig etwas kosten, fürchten die Pharmazeuten. Auch der Verbandschef Preis warnt: »Gerade vor dem Hintergrund einer von allen Experten erwarteten Steigerung der Infektionszahlen erfolgt der Ausstieg aus den kostenlosen Bürgerstests zum falschen Zeitpunkt«. Die Nachfrage sei immer noch groß, aktuell würden in Nordrhein-Westfalen rund 200.000 Tests täglich durchgeführt. Anstatt des Streichens der gänzlichen Kostenübernahme bei den Tests schlägt Preis ein Zuzahlungs-System vor, wie es derzeit bei Arzneimitteln funktioniert. Derzeit müssen Patienten bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln zwischen 5 bis 10 Euro selbst bezahlen.

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