Wie entwickeln sich die Preise für Coronatests in Apotheken? |
Auch die Apothekerkammer Schleswig-Holstein geht davon aus, dass die meisten Apotheken, die derzeit auf das Coronavirus testen, weiter Schnelltests anbieten werden. Von den derzeit rund 100 testenden Apotheken in Schleswig-Holstein, würden etwa 80 bis 90 weitermachen, sagte Frank Jaschkowski, Geschäftsführer der Apothekerkammer Schleswig-Holstein der PZ. Allerdings sei die Zahl der Apotheken, die diesen Service anbieten bereits nach der Absenkung des Testhonorars auf insgesamt 11,50 Euro je Test, zügig von 300 auf 100 Apotheken abgesunken. Jaschkowski geht davon aus, dass die Tests in Apotheken ab Montag zwischen 20 und 30 Euro kosten werden.
Der Apothekerverband Brandenburg erklärte auf Nachfrage der PZ: »Wir wissen aus Nachfragen einiger unserer Mitglieder, dass einzelne Apotheken beabsichtigen, auch nach dem 11. Oktober 2021 Corona-Schnelltests anzubieten. Wir haben jedoch keine Information darüber, wie viele Apotheken dies insgesamt sein werden.« Die PZ hakte auch bei weiteren Verbänden nach, allerdings hatten viele zu diesen Fragen keinen Überblick.
Gegenüber der PZ berichteten aber einige Apotheken, dass sie sich entschieden hätten, weiter zu testen, um die Testungen als Grundversorgung weiter aufrechtzuerhalten. Insbesondere, da viele private Teststellen ihre Pforten im Hinblick auf das Ende der Bürgertests schließen, sehen sich die Pharmazeuten verpflichtet, weiterzumachen. Insgesamt könne die Nachfrage ab nächster Woche aber nur schwer abgeschätzt werden. Auch deshalb wollen die Apotheken oftmals die Zeitfenster, in denen Tests angeboten werden, deutlich einschränken, den Betrieb aber nicht aufgeben.
Zudem blickt die Branche nicht ganz ohne Sorge darauf, wer ab nächster Woche in die Offizin zum Testen kommt. Die Hoffnung ist bei manchen, auch nochmal mit möglichen Impfunwilligen über eine Impfung gegen Covid-19 zu sprechen. Da am Montag auch Herbstferien in vielen Bundesländern beginnen, werden gerade für Kinder, die sich nicht impfen lassen können, Tests etwa für Aktivitäten oder Urlaubsreisen benötigt. Nach Informationen der PZ planen die Apotheken dabei Tests als Selbstzahlerleistung zwischen 11,50 Euro bis knapp unter 20 Euro anzubieten.
Allerdings fragen sich viele Apotheken ob das Ende der Tests bezüglich der Pandemie-Bekämpfung sinnvoll ist. Viele würden nicht mehr zum Testen gehen, schlicht weil die Tests künftig etwas kosten, fürchten die Pharmazeuten. Auch der Verbandschef Preis warnt: »Gerade vor dem Hintergrund einer von allen Experten erwarteten Steigerung der Infektionszahlen erfolgt der Ausstieg aus den kostenlosen Bürgerstests zum falschen Zeitpunkt«. Die Nachfrage sei immer noch groß, aktuell würden in Nordrhein-Westfalen rund 200.000 Tests täglich durchgeführt. Anstatt des Streichens der gänzlichen Kostenübernahme bei den Tests schlägt Preis ein Zuzahlungs-System vor, wie es derzeit bei Arzneimitteln funktioniert. Derzeit müssen Patienten bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln zwischen 5 bis 10 Euro selbst bezahlen.