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Essstörungen

Wenn Essen das Leben bestimmt

Die Zahl der Menschen, die ein problematisches Essverhalten zeigen, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Hintergrund ist oft ein gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper. Das kann gravierende gesundheitliche bis hin zu lebensbedrohlichen Folgen haben.
Clara Wildenrath
28.04.2024  08:00 Uhr

Verheerende Folgen für Körper und Seele

Häufiges Erbrechen, zu geringe oder zu hohe Trinkmengen und der Missbrauch von Laxanzien können gravierende Auswirkungen auf den Elektrolythaushalt haben. Etwa 20 Prozent der Menschen mit einer Essstörung weisen einen verringerten Kaliumspiegel auf; Natrium und Calcium sind ebenfalls häufig erniedrigt.

Auch das Hormonsystem gerät oft aus dem Gleichgewicht. Insbesondere bei Anorexia nervosa, in einem geringeren Umfang aber auch bei anderen Essstörungen, sinkt die Konzentration der Sexualhormone Estradiol, Progesteron, FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon), bei Männern des Testosterons sowie unabhängig vom Geschlecht die Spiegel des Schilddrüsenhormons Trijodthyronin (T3). Der Cortisolspiegel steigt dagegen häufig.

Erste Hinweise auf den gestörten Hormonhaushalt sind bei Frauen Zyklusveränderungen und das Ausbleiben der Periodenblutung. Die Fertilität kann auch nach einer erfolgreichen Behandlung eingeschränkt bleiben. Infolge des Estrogenmangels nimmt die Knochendichte ab. Viele Patientinnen mit einer länger anhaltenden Magersucht leiden an Osteopenie oder Osteoporose. Bei Kindern und Jugendlichen stagniert in schweren Fällen das Wachstum und das Skelett kann irreparablen Schaden nehmen.

Die Zahl der weißen Blutkörperchen ist bei Frauen mit Anorexia nervosa oft erniedrigt (Leukopenie). Auch kardiovaskuläre Störungen wie Arrhythmien, zu niedriger Blutdruck oder Pulsverlangsamung sind keine Seltenheit. Häufig zieht die Erkrankung Nieren- und Leberfunktionsstörungen nach sich.

Selbst das Gehirn leidet unter der Mangelernährung: Bei starkem Untergewicht atrophiert die graue Substanz in der Hirnrinde und wird mit Liquor aufgefüllt. Das reduziert die kognitive Leistungsfähigkeit.

Diese Veränderungen haben sich in Studien in den meisten Fällen als reversibel erwiesen, wenn die Betroffenen wieder Gewicht aufbauen. »Gerade bei Jugendlichen bleiben aber hirnatrophische Veränderungen über einen langen Zeitraum nach der Gewichtsnormalisierung bestehen«, schränkt Herpertz-Dahlmann ein.

Nicht reparabel sind magensäurebedingte Erosionen an den Zähnen durch häufiges Erbrechen. Oft zeigen sich die Speicheldrüsen am Ohr und am Zungengrund sichtbar vergrößert. Bei Bulimie und dem Binge-Eating-Syndrom kann es zu einer Magendilatation bis hin zur Ruptur kommen. Verdauungsstörungen wie gastrointestinaler Reflux, Durchfall oder Verstopfung sind eine häufige Folge des gestörten Essverhaltens.

Auch auf der psychischen Ebene haben Essstörungen gravierende Folgen. Betroffene verlieren immer mehr die Lebensfreude, ziehen sich aus dem Sozialleben zurück und verlieren das Interesse an ihrer Umwelt. »In schweren Fällen kann das autistische Formen annehmen«, sagt die Kinder- und Jugendpsychiaterin.

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