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Leitlinie aktualisiert

Welche Medikamente sind bei Covid-19 empfehlenswert?

Mediziner haben die Leitlinie »Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit Covid-19« aktualisiert und auf einen höheren Evidenzgrad gehoben. Bewertet wurden auch Tocilizumab, Bamlanivimab, Ivermectin, Azithromycin und Vitamin D3 sowie die Antikoagulation.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 24.02.2021  12:30 Uhr

Täglich erscheinen neue Studiendaten zu den unterschiedlichsten Fragestellungen rund um Covid-19. Ein Bündnis 14 medizinischer Fachgesellschaften hat nun fächerübergreifend die Erkenntnisse zur stationären Therapie von Patienten mit Covid-19 erneut systematisch durchforstet und bewertet. Dadurch steigt die entsprechende Leitlinie vom Status S2k zum höchsten Status S3 auf. Die umfassende Aktualisierung wurde am Dienstag veröffentlicht und ist auf der Website der AWMF einsehbar.

»Die aktualisierte Leitlinie umfasst Empfehlungen über den gesamten Verlauf der stationären Behandlung von Covid-19 – von der Aufnahme und Diagnostik über die Therapie bis hin zum weiteren Krankheitsverlauf«, erklärt dazu die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), eine der drei federführenden Fachgesellschaften. »Es herrscht viel Unsicherheit bei Patienten und Ärzten angesichts der vielen Forschungsergebnisse in unterschiedlicher Qualität«, hatte am Donnerstag Professor Dr. Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und Koordinator der Leitlinie, bei einer Pressekonferenz des UKE gesagt. Die aktualisierte Leitlinie soll nun Ärzten bei der Frage helfen: Wo ist ein wirklicher Benefit für Covid-19-Patienten im Krankenhaus?

Neben der medikamentösen Therapie geht es in der Leitlinie auch um die korrekte Diagnostik und Einstufung, regelmäßige Testungen von allen Krankenhauspatienten vor und während des Aufenthalts sowie des Personals, eine prophylaktische Blutverdünnung oder wann und wie eine Sauerstoffzufuhr zu erfolgen hat.

Klare Empfehlung für Heparinisierung

Ganz klar gibt es eine Empfehlung für eine standarddosierte Thromboembolie-Prophylaxe mit niedermolekularem Heparin für alle hospitalisierten Covid-19-Patienten, sofern keine Kontraindikationen vorliegen. Alternativ zu Heparin kann Fondaparinux eingesetzt werden. Bei zusätzlichen Risikofaktoren für eine venöse Thromboembolie (VTE) wie deutlicher Adipositas oder intensivmedizinischer Behandlung sowie bei niedrigem Blutungsrisiko empfiehlt die Leitlinie eine intensivierte Thromboembolie-Prophylaxe, zum Beispiel mit der halbtherapeutischen Dosis eines niedermolekularen Heparins. Eine therapeutische Antikoagulation soll in der Regel nur bei einer gesicherte VTE oder bei extrakorporaler Membran-Oxygenierung (ECMO) erfolgen.

Und auch neue Obduktionsdaten aus Hamburg geben einen Hinweis auf den großen Nutzen dieser Maßnahme: Dort wurden alle mit einer SARS-CoV-2-Infektion verstorbenen Hamburger obduziert. Während in der ersten Corona-Welle bei 33 Prozent der Verstorbenen Lungenembolien festgestellt wurden (und bei 57 Prozent tiefe Beinvenenthrombosen), reduzierte sich die Rate in der zweiten Welle, als die Heparinisierung schon Standard war, auf ein Viertel, berichtete das UKE vergangene Woche. Zudem verlängert sich die Überlebenszeit.

Erst vor Kurzem hatte eine US-Studie gezeigt, dass die prophylaktische Gabe von Heparin oder Enoxaparin bei hospitalisierten Covid-19-Patienten das Sterberisiko um 34 Prozent verringern kann. Die Studienautoren empfehlen, möglichst rasch zu antikoagulieren. Leitlinienkoordinator Kluge wies aber auch darauf hin, dass man bei Intensivpatienten die Heparin-Gabe nicht übersteuern dürfe. 

Zudem sagte Kluge bei der UKE-Pressekonferenz, dass Ärzte auch im ambulanten Bereich eine Heparinisierung ihrer Patienten bei Covid-19 in Erwägung ziehen könnten, zum Beispiel bei immobilen Patienten oder solchen mit Risikofaktoren.

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