Pharmazeutische Zeitung online
Hygiene

Welche Maßnahmen schützen vor Covid-19?

Seit etwa einem Jahr kennt die Welt das neue Virus namens SARS-CoV-2. Sicherheits- und Hygienemaßnahmen sollen dessen Ausbreitung und Infektionen verhindern. Doch welche Maßnahmen sind sinnvoll und hilfreich, welche eher nicht?
Petra Gastmeier
21.01.2021  09:00 Uhr

Bewertung der einzelnen Hygienemaßnahmen

Da man selbst und jeder Mensch infiziert sein könnte, ohne es zu wissen, muss man die Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von SARS-CoV-2 immer befolgen. Das ist die große Herausforderung!

Im Folgenden werden die Maßnahmen in den Kategorien »sinnvoll« und »unsinnig« besprochen. Sinnvoll meint: effizient im Hinblick auf die Vermeidung der SARS-CoV-2-Ausbreitung. Die Einordnung als »unsinnig« ist eher im Sinn von »wenig effektiv« zu verstehen. Die Effizienz ist hier (sofern vorhanden) eher marginal oder die Nebeneffekte, zum Beispiel auf die Umwelt und den Energiehaushalt, überwiegen.

Ausreichend Abstand halten

Sinnvoll: Mit dem Abstand zur Infektionsquelle nimmt die Virusverbreitung deutlich ab (8, 9). Deshalb ist Abstandhalten (1,5 m) bei kurz dauernden Kontakten mit einem Indexpatienten effektiv. Bei einem längeren gemeinsamen Aufenthalt im selben Raum reicht Abstandhalten nicht aus, weil dann die Möglichkeit der Virusausbreitung über Aerosole besteht.

Die konsequenteste Form des Abstandhaltens ist, zu Hause zu bleiben und sich dabei auch vom Rest der Familie fernzuhalten. Daher soll man sich zu Hause selbst isolieren, wenn man Symptome einer Atemwegsinfektion entwickelt und noch nicht weiß, ob es Covid-19 sein könnte, oder wenn man Kontakt zu (möglicherweise) Infizierten hatte. Unter Quarantäne wird das behördlich angeordnete Isolieren zu Hause verstanden.

Unsinnig: Eigentlich ist Abstandhalten (> 1,5 m) immer sinnvoll zur Infektionsprävention. Sofern andere Präventionsmaßnahmen greifen, ist es aber nicht notwendig, zum Beispiel bei aktuellem Nachweis der Nicht-Infektiosität durch einen Antigentest.

Effektive Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionen mit vielen Pathogenen: / Foto: Adobe Stock/Ivan_vislov_nadsochi
Abstand halten und gut sitzende Masken tragen / Foto: Adobe Stock/franconiaphoto
Gründliches Händewaschen mit Seife für mindestens 20 Sekunden entfernt die meisten Krankheitserreger. / Foto: Adobe Stock/nakedking

Maske tragen

Sinnvoll: Masken haben zwei Funktionen: Schutz des Trägers selbst und Schutz der Umgebung, falls der Träger infektiös sein sollte. Daher sollten Masken immer getragen werden, wenn andere Personen im Raum oder in der Nähe sind, zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln. Entscheidend ist der dichte Sitz der Masken. Darum sollte man ein Modell auswählen, bei dem man das Gefühl hat, dass es wirklich rundherum gut anliegt.

Selbstverständlich gibt es Unterschiede zwischen den Maskentypen. Stoffmasken haben die geringste Schutzwirkung, sind aber für viele Träger am angenehmsten in ihren Trageeigenschaften. Der chirurgische Mund-Nasen-Schutz (OP-Maske) wurde primär entwickelt zum Schutz der Wunde vor Tröpfchen, die das OP-Team beim Sprechen freisetzt. Sie schützt aber auch den Träger der Maske in bestimmtem Maß vor der Aufnahme von infektiösen Partikeln. An der Charité Berlin haben wir zu Beginn der Pandemie eindrücklich gesehen, dass die Infektionsübertragung unter dem Personal signifikant reduziert wurde, nachdem das generelle Tragen des Mund-Nasen-Schutzes implementiert war (10).

Partikelfiltrierende Halbmasken (FFP-Masken) wurden zum Schutz des Trägers vor festen und flüssigen Aerosolen eingeführt. Ihre Anwendung (in der Regel FFP 2) ist wahrscheinlich mit dem besten Schutz für den Maskenträger assoziiert (11).

Sollte es trotz Maske zu einer Covid-19-Infektion kommen, kann man zumindest davon ausgehen, dass die infektiöse Dosis durch die Maske reduziert wurde und die Erkrankung damit weniger schwer ist (12).

Unsinnig: Der gewünschte Effekt der Maske ist nur gegeben, wenn diese Mund, Nase und Kinn bedeckt und der Nasenbügel angepasst ist. Darüber hinaus haben Untersuchungen gezeigt, dass die »Verpassungsleckage«, das heißt der fehlende Rückhalt beim Ausatmen des Trägers, weniger vom Maskentyp als vielmehr von individuellen Unterschieden zwischen den Maskenträgern abhängt (13). Das bedeutet: Bei manchen Menschen sitzen alle Maskentypen schlecht und bei anderen ist die Leckage immer sehr gering, egal um welchen Typ es sich handelt.

Masken mit Ausatemventil haben zwar eine Schutzwirkung für den Träger selbst, aber nicht für seine Umgebung.

Ein Faceshield allein ist nicht ausreichend, weder für den einen noch den anderen Zweck. In Kombination mit Masken können die Gesichtsvisiere einen zusätzlichen Spritzschutz darstellen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa