Was wurde aus dem Apostart-Gewinner 2021? |
Das Leitungsteam von Adiutabyte (v.l.): Dustin Feld, Vanessa Wolff und Eric Schricker. / Foto: Adiutabyte
Im Gesundheitsbereich zu arbeiten, biete einen großen gesellschaftlichen Mehrwert, sagte Adiutabyte-Mitbegründer Dustin Feld im Spätsommer 2021 zur PZ. Kurz zuvor hatte sein Start-up den Apostart-Pitch gewonnen, einen Wettbewerb für junge Unternehmen aus der Gesundheitsbranche, die frische Ideen für die Apotheke vor Ort haben. »Den Mehrwert sehe ich auch heute noch«, so Feld jetzt im Gespräch mit der PZ. Sein Unternehmen, ein Spin-Off des Fraunhofer-Instituts für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen in Sankt Augustin bei Bonn, hat dabei die Logistik im Gesundheitswesen im Blick.
Es gibt etwas mehr Personal seit dem vergangenen Jahr, der Umsatz steigt – die Zeichen stehen also weiter auf Wachstum, auch wenn Feld keine konkreten Zahlen zum Umsatz nennt. Pflegedienste sind nach wie vor Zugpferd des Start-ups. Für einige Anbieter plant die Adiutabyte-Software die Touren, aktuell wird das Angebot auch auf Dienstplanmanagement im stationären Bereich erweitert. Das Ganze wird größer aufgezogen, seit das Start-up Teil der Medifox-Dan-Gruppe ist, einer großen Pflegesoftware-Gruppe. Feld und sein Team unterstützen aber auch die lokalen Apotheken vor Ort und haben im vergangenen Jahr viele Gespräche und Verprobungen mit Apotheken geführt, erzählt der promovierte Algorithmiker.
Gerade bei denen sei es mit den Einzelkunden allerdings technisch schwierig, erklärt Feld. »Das Problem ist die praktisch notwendige Schnittstelle zwischen unserer Software und der Warenwirtschaft der jeweiligen Apotheke.« Das eine mit dem anderen zu verbinden, sei aufwändig, teils kostspielig und es dauere seine Zeit. Für die Jungunternehmer aus St. Augustin kam daher eine Idee aus dem nahen Sauerland gerade richtig: Dort sitzt ein Unternehmen namens »Apomap« (Teilnehmer des Apostart-Pitches 2020), das eine Plattform für Apothekenbotendienste anbietet. Die Plattform habe nichts mit externen Lieferdiensten wie Mayd, First A und Co. zu tun, sondern biete den Apotheken eine Softwarelösung zur Organisation ihrer eigenen Botendienste, so Feld. »Hierfür stellen wir unsere Algorithmen bereit«, so der Unternehmensgründer. Zwischen den beiden Unternehmen besteht eine strategische Partnerschaft mit derzeit 120 aktiven Kunden, also Apotheken. Bis Ende dieses Jahres sollen es 500 werden, bis Ende 2023 bis zu 1000, so die Planung.
Passenderweise werden die beiden Unternehmen bei der kommenden Expopharm im September in München, die nach zwei Jahren Pandemie erstmals wieder vor Ort und nicht rein digital abgehalten wird, nebeneinander ihre Stände aufbauen. Die Option, sich bei der Expopharm 2022 kostenlos zu präsentieren, hatte neben einem Preisgeld zum Gewinnpaket für Adiutabyte gehört. »Wir zeigen Interessierten, wie die Integration unserer Lösung in die der Plattform funktioniert«, so Feld. Dabei handele es sich nicht um die exklusive Partnerschaft, sondern das Unternehmen sei offen für weitere Kontakte. Das Start-up, das sich im vergangenen Jahr gegen rund 20 weitere junge Unternehmen beim Apostart-Pitch durchgesetzt hatte, strecke stetig seine Fühler aus, etwa um neue Partnerschaften zu beschließen oder auch Einzelkunden zu gewinnen.