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Hepatotoxizität

Was kann erhöhte Leberwerte auslösen?

Nahezu jeder Fünfte in der deutschen Allgemeinbevölkerung weist erhöhte Leberwerte auf. Die häufigsten Ursachen sind nicht-alkoholische und ­alkoholische Fettlebererkrankungen sowie Virushepatitiden. Doch auch Arzneistoffe, Phytotherapeutika und Nahrungs­ergänzungsmittel können hepatotoxisch wirken; sie nehmen eine Schlüsselrolle bei der Ursachensuche ein.  
AutorKontaktMiriam Düll
AutorKontaktAndreas E. Kremer
Datum 13.02.2020  11:00 Uhr

Bilirubin-Erhöhung und Ikterus

Die als Ikterus bezeichnete Gelbfärbung verschiedener Gewebe, zum Beispiel von Skleren, Haut und Schleimhäuten, entsteht infolge erhöhter Bilirubin-Konzentrationen im Blut. Sichtbar ist ein Skleren-Ikterus etwa ab einer Konzentration von 2 mg/dL.

Bilirubin ist ein Abbauprodukt von Hämoglobin, wird in Leberzellen glucuronidiert und unter anderem als Bilirubin-Diglucuronid über die Gallenflüssigkeit ausgeschieden. Laborchemisch wird zwischen dem indirekten, unkonjugierten, an Albumin gebundenen Bilirubin und dem direkten, mit Glucuronsäure konjugierten Bilirubin unterschieden. Dementsprechend kann die Ursache ­eines Ikterus je nach Erhöhung einer der Fraktionen differenziert werden in prä- (zum Beispiel Hämolyse), intra- (verschiedene Lebererkrankungen) und posthepatische Ursachen (zum Beispiel Abflussstörungen der Galle durch Gallengangssteine oder Tumoren). Eine Bilirubin-Erhöhung und Ikterus sind also nicht immer die Folge einer primären Lebererkrankung.

Prognostisch relevant

Erhöhte Leberwerte finden sich in der Allgemeinbevölkerung relativ häufig. In einer systematischen Übersichtsarbeit von 37 Studien unterschiedlicher Nationen zwischen 2000 bis 2014 waren etwa 10 bis 20 Prozent der untersuchten Personen (20) betroffen. In den USA zeigte eine Auswertung von etwa 15.000 Personen eine erhöhte ALT und γGT bei jeweils etwa 13 Prozent (22). Populationsbasierte Studien aus Deutschland (Gutenberg-Herz-Studie, SHIP-Studie) ergaben erhöhte Leberwerte, insbesondere der ALT, bei jedem vierten bis fünften Probanden (1, 24).

Erhöhte Leberwerte sind prognostisch relevant, da sie mit einer deutlich erhöhten Mortalität einhergehen (22, 27). An mehr als 140.000 asiatischen Patienten wurde gezeigt, dass bereits Patienten mit hochnormalen ALT- und AST-Werten eine bis zu 18-fach erhöhte leberassoziierte Mortalität aufweisen (12). Laut zahlreicher Studien stellt eine isolierte Erhöhung der γGT einen kardiovaskulären Risikomarker dar (11).

Zudem bedeuten normwertige Leberwerte nicht unbedingt eine normale Leberfunktion, da dennoch eine deutliche Entzündung oder Leberfibrose bis hin zur Leberzirrhose vorliegen kann. Daher sind vor allem bei einem sonografischen Befund einer Steatosis hepatis (Fettleber) weitergehende ­Abschätzungen des Fibrose-Grades mittels laborchemischer Scores (FIB-4, NAFLD Fibrosis Score) und nicht-invasive Bestimmung der Lebersteifigkeit mittels Elastografie entscheidend (21).

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