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Multiple Sklerose
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Was ist neu in der Therapie?

Die Multiple Sklerose ist die häufigste autoimmun vermittelte Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). In Deutschland sind derzeit mehr als 250.000 Menschen von MS betroffen. In den letzten Jahren gab es zahlreiche neue Erkenntnisse in der Diagnostik und Therapie.
AutorKontaktKatharina Holl
Datum 28.11.2021  08:00 Uhr

Was ist bei den Therapeutika zu beachten?

Insgesamt am häufigsten kommen Arzneistoffe der Kategorie 1 zum Einsatz. Wie auch viele Therapeutika der höheren Kategorien werden die meisten davon parenteral verabreicht. Der Apotheker kann die Injektionstechnik demonstrieren, idealerweise initial und danach in regelmäßigen Abständen.

Unter Interferonen und Glatiramer treten als Nebenwirkungen sehr häufig Reaktionen an der Injektionsstelle, zum Beispiel Rötung und Schwellung, sowie bei Interferonen auch grippeähnliche Symptome wie leichtes Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen und Schüttelfrost auf. Hier ist der Hinweis sehr hilfreich, dass diese meist im Verlauf der Behandlung nachlassen. Die Patienten können beispielsweise Paracetamol und Ibuprofen zur Linderung grippeähnlicher Symptome einnehmen.

DMF kann zu einer Depletion weißer Blutzellen führen, weshalb die Patienten dazu ermutigt werden sollen, unter der Therapie regelmäßig (alle sechs Wochen im ersten Jahr, danach alle drei bis sechs Monate) Blutbildkontrollen vornehmen zu lassen. Bei den meisten Menschen tritt allerdings kein relevanter Effekt auf die Immunabwehr auf. Weiterhin treten unter DMF und auch Teriflunomid oft Magen-Darm-Beschwerden auf, die aber meist im Verlauf der Therapie nachlassen.

Bei allen Arzneistoffen aus der Kategorie 2 sind Aspekte der Familienplanung und Verhütung zu beachten (siehe Beitrag »Chronisch Krank: Verhütung und Kinderwunsch«). Cladribin weist eine sehr lange Wirkdauer auf, was hinsichtlich der langen Dosierintervalle vorteilhaft, wegen fehlender Reversibilität bei eintretender Schwangerschaft jedoch nachteilig ist. S1P-Modulatoren (Fingolimod, Ozanimod, Ponesimod) haben dagegen eine kurze Halbwertszeit. Als besonderer Aspekt ist hier allerdings der relativ starke Rebound-Effekt (erneutes Auftreten von Schüben) zu nennen. S1P-Modulatoren verringern die Pulsfrequenz und die Erregungsleitung am Herzen. Hier kann das Apothekenteam auf mögliche Begleitmedikationen achten, die diese Effekte verstärken können.

Bei den Wirkstoffen der Kategorie 3 ist insbesondere das Auftreten einer progressiven multifokalen Enzephalopathie (PML) unter Natalizumab relevant. Daher sollte vor Therapiebeginn der JC-Virus(JCV)-Antikörperstatus bestimmt werden (1). Bei 10 Prozent der seronegativen Personen tritt jedoch im Verlauf eine Serokonversion auf (14). Damit steigt das Risiko für eine PML stark an, sodass der Antikörperstatus alle sechs Monate bestimmt werden sollte. Bei einer eindeutigen Serokonversion sollte der Arzt den Patienten zeitnah auf ein anderes Therapeutikum (Ocrelizumab, off Label Rituximab) umstellen. Hierbei ist anzumerken, dass Rituximab nicht für die Indikation MS zugelassen ist, aber von den Leitlinienautoren dennoch gleichwertig mit Ocrelizumab genannt wird.

Unter Alemtuzumab können noch bis zu vier Jahre nach Therapieende zerebrovaskuläre Nebenwirkungen, sekundäre Autoimmunerkrankungen und opportunistische Infektionen auftreten. Daher sollte man es nur noch einsetzen, wenn andere Wirkstoffe nicht infrage kommen (1).

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