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Multiple Sklerose

Was ist neu in der Therapie?

Die Multiple Sklerose ist die häufigste autoimmun vermittelte Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). In Deutschland sind derzeit mehr als 250.000 Menschen von MS betroffen. In den letzten Jahren gab es zahlreiche neue Erkenntnisse in der Diagnostik und Therapie.
AutorKontaktKatharina Holl
Datum 28.11.2021  08:00 Uhr

MS-Therapie bei Älteren sowie Kindern und Jugendlichen

Bei etwa 5 bis 10 Prozent der Patienten manifestiert sich eine MS erst jenseits des 55. Lebensjahrs (19). In dieser Population besteht naturgemäß eine höhere Komorbidität beispielsweise in Bezug auf kardiovaskuläre Erkrankungen und andere Risikofaktoren wie ein erhöhtes Risiko für Malignome, Infektionen und psychische Komorbiditäten, die berücksichtigt werden müssen. Das allein ist jedoch kein Grund, auf eine Immuntherapie zu verzichten. Arzt, Patient und Apotheker müssen hier in besonderem Maß auf Risiken, Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen der Medikamente achten.

3 bis 7 Prozent der MS-Erkrankungen treten bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren auf. Der Verlauf unterscheidet sich oft von dem bei Erwachsenen. Beispielsweise sind Enzephalopathien häufiger. Die Schubrate in den ersten Erkrankungsjahren ist höher, die Phase bis zum Erreichen einer klinisch relevanten Behinderung aber meist länger (1).

Die bereits beschriebenen McDonald-Kriterien gelten seit 2018 auch für die Diagnostik der MS bei Kindern und Jugendlichen (20). Seit 2016 liegt eine eigene Therapieleitlinie vor, die sich derzeit überarbeitet wird (21).

Die Schubtherapie erfolgt wie bei Erwachsenen mit Glucocorticoiden, und zwar gewichtsadaptiert (20 mg/kg KG/Tag) mit einer Maximaldosis von 1000 mg/Tag. Auch die Immuntherapie ist prinzipiell ähnlich wie bei Erwachsenen, wobei nicht alle verfügbaren Arzneistoffe eingesetzt werden. Die Studienlage ist mit retrospektiven und/oder unverblindeten Studien deutlich schlechter als bei Erwachsenen. Dennoch hat die European Medicines Agency den Beta-Interferonen (zum Beispiel IFN-β1a für Kinder ab zwei Jahren) sowie Glatirameracetat (für Kinder ab zwölf Jahren) auf dieser Basis eine Zulassung erteilt (22). Diese Medikamente können bei leichten oder mittelschweren Verlaufsformen eingesetzt werden.

Aktuell laufen Kinderstudien zu Dimethylfumarat und Teriflunomid (23). Teriflunomid ist bereits für Kinder ab zehn Jahren zugelassen. Die einzige abgeschlossene, prospektive kontrollierte Studie an Kindern verglich Fingolimod mit Beta-Interferon und führte zur Zulassung von Fingolimod bei Kindern ab zehn Jahren mit hochaktiver RRMS (24).

Natalizumab, Alemtuzumab, Cladribin, Dimethylfumarat, Ocrelizumab und Rituximab sind für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen nicht zugelassen. Für Natalizumab und Rituximab liegen jedoch retrospektive Daten vor, die eine positive Wirkung auf die Schubrate und das Auftreten neuer Läsionen nahelegen (25, 26).

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