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Neue Arzneistoffe

Was bringt das Jahr 2021?

Das Jahr 2020 war von der Pandemie geprägt. Bei neuen Medikamenten lag der Fokus auf Mittel gegen SARS-CoV-2. Dabei sind besonders viele Sprunginnovationen für andere Indikationen in den Handel gekommen. Dieser erfreuliche Trend könnte sich im Jahr 2021 fortsetzen. Eine Übersicht.
Sven Siebenand
08.01.2021  18:00 Uhr

Neue Antibiotika in Sicht

Erfreulicherweise könnte sich im Jahr 2021 auch im Bereich der Antibiotika etwas tun. Beispielsweise ist das neue Antibiotikum Lefamulin (Xenleta®) für Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie zugelassen. Es wird als Infusionslösung und als Filmtablette angeboten. Lefamulin gehört zu den Pleuromutilin-Antibiotika. Erstmals könnte damit ein systemisch verfügbarer Arzneistoff dieser Klasse in den Handel kommen. Pleuromutilin-Antibiotika hemmen die bakterielle Proteinsynthese, indem sie an das Peptidyltransferase-Zentrum der 50S-Untereinheit der Ribosomen binden.

Ebenfalls zugelassen ist das erste sogenannte Siderophor-Antibiotikum: Cefiderocol (Fetcroja®). Bereits im Dezember verkündete der Hersteller die Markteinführung; beim ABDATA Pharma-Daten-Service ist die Neueinführung für Januar gemeldet. Cefiderocol darf zur Therapie von Infektionen bei Erwachsenen durch aerobe gramnegative Erreger zum Einsatz kommen, wenn nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Das Molekül nutzt den Eisentransport von gramnegativen Bakterien, um in die Zelle zu gelangen. Das Siderophor komplexiert Eisen und wird so über das aktive Transportsystem der Zelle ins Innere geschleust, sozusagen als Trojanisches Pferd. Dadurch können Resistenzmechanismen von Bakterien überwunden werden.

Antibiotika zum Dritten: Auch das Fluorchinolon Delafloxacin (Quofenix®) ist zugelassen – bereits seit Ende 2019. Es hemmt die Topoisomerasen II sowie IV und soll bei bakteriellen Hautinfektionen in Tablettenform oder als Injektion zum Einsatz kommen.

Zu erwähnen sind ferner zwei neue Betalaktamase-Inhibitoren, die in zugelassenen Fixkombinationen enthalten sind, aber noch nicht in den Markt eingeführt wurden. Vaborbactam ist in Vaborem® zusammen mit Meropenem enthalten und bei komplizierten Harnwegsinfektionen vorgesehen. Relebactam ist in Recarbrio® zusammen mit Imipenem und Cilastatin enthalten. Das Medikament soll zur Behandlung von Pneumonien und anderen Infektionen mit gramnegativen Bakterien angewendet werden.

Zugelassen ist der oral verfügbare Tuberkulose-Wirkstoff Pretomanid. Das Präparat Pretomanid FGK® ist indiziert in Kombination mit Bedaquilin und Linezolid für erwachsene Patienten mit extrem resistenter Tuberkulose oder mit multiresistenter Tuberkulose, die auf die sonstige Behandlung nicht ansprechen oder diese nicht vertragen. Pretomanid ist ein Prodrug und wird im Körper durch das Coenzym F420 des Tuberkulose-Erregers aktiviert. Der Wirkstoff hemmt sowohl die Synthese von Zellwandlipiden als auch die Zellatmung durch Freisetzung von reaktiven Stickstoffspezies.

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