Warnung zu HCV-Medikamenten |
Infektionen mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) sind mit modernen Therapeutika meist gut behandelbar. Ist die Leberfunktion bereits eingeschränkt, kommen jedoch manche Wirkstoffe nicht infrage. / Foto: OKAPIA/BSIP/James Cavallini
Maviret® (Glecaprevir/Pibrentasvir), Zepatier® (Elbasvir/Grazoprevir) und Vosevi® (Voxilaprevir/Velpatasvir/Sofosbuvir) sind Kombinationspräparate, die zu den modernen Therapeutika von Infektionen mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) zählen. Sie können zu einer Verschlechterung der Leberfunktion führen und sind deshalb bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Maviret) beziehungsweise mittelgradiger bis schwerer Leberfunktionsstörung (Zepatier und Vosevi) kontraindiziert.
Diese Anwendungseinschränkung wurde jedoch in den USA offenbar bislang nicht immer beachtet. Die FDA teilt mit, dass ihr mehrere Fälle gemeldet wurden, in denen es unter einer der genannten Medikationen zu einer Verschlechterung der Leberfunktion gekommen war. In vielen Fällen, jedoch nicht in allen, habe bei den Patienten bereits zuvor eine mittelgradige bis schwere Leberfunktionsstörung vorgelegen. Teilweise habe es andere Risikofaktoren wie einen Alkoholmissbrauch oder Leberkrebs gegeben.
Die Verschlechterung der Leberfunktion sei meist in den ersten vier Wochen der Behandlung eingetreten und nach Absetzen der Medikation reversibel gewesen. Man werde den Sachverhalt weiter im Auge behalten, so die FDA. Ärzte sollten die betroffenen Präparate weiter verordnen, da es sich um gut verträgliche und sehr wirksame Medikamente handele. Die Kontraindikationen seien jedoch in jedem Fall zu beachten.