Vorsicht bei Diabetikern |
Kopfschmerzen und Schweißausbrüche sind Symptome einer Hypoglykämie. Werden Diabetiker mit modernen Hepatitis-C-Medikamenten behandelt, ist das Risiko für diese Stoffwechselentgleisung erhöht. / Foto: Shutterstock/Robert Kneschke
DAAV wie Sofosbuvir sind bei Infektionen mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) deutlich stärker wirksam als ältere Arzneistoffe. Die Viruslast der Patienten nimmt daher unter einer Therapie mit DAAV rasch ab. Dieser gewünschte Effekt kann bei Diabetikern dazu führen, dass sich der Glucosemetabolismus ebenso rasch verbessert – an sich auch ein gewünschter Effekt, der jedoch bei Patienten unter antidiabetischer Therapie zu einer Hypoglykämie führen kann, solange die Medikation der geänderten Stoffwechsellage noch nicht angepasst ist. Wenn die Diabetesmedikation dann unverändert fortgeführt wird, können potenziell symptomatische Hypoglykämien auftreten, so die AkdÄ in einer Mitteilung.
Um das Risiko für Patienten zu minimieren, spricht die AkdÄ drei Empfehlungen aus:
Betroffen sind folgende Wirkstoffe beziehungsweise Wirkstoffkombinationen: Daclatasvir (Daklinza®), Dasabuvir (Exviera®), Elbasvir/ Grazoprevir (Zepatier®), Glecaprevir/Pibrentasvir (Maviret®), Ledipasvir/Sofosbuvir (Harvoni®), Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir (Viekirax®), Sofosbuvir (Sovaldi®), Sofosbuvir/Velpatasvir (Epclusa®), Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir (Vosevi®). Die Hersteller der betroffenen Präparate wurden aufgefordert, die Fach- und Gebrauchsinformationen entsprechend zu ergänzen.