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Schwangerschaft

Verantwortung mal zwei

Werdende Mütter scheuen oft davor zurück, Arzneimittel einzunehmen. Zurückhaltung ist durchaus angebracht, aber auch Schwangere sollten Krankheiten nicht unbehandelt lassen oder unnötig leiden. Für viele leichtere Erkrankungen gibt es bewährte Medikamente mit überschaubarem Risiko.
Nicole Schuster
14.01.2021  11:00 Uhr

Pein im Rücken, schwere Beine

Auch mit Ischias-Problemen sowie Beschwerden in Becken und Kreuz kommen viele Schwangere in die Apotheke. Sie sind meistens in einem fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft, das Baby ist bereits groß und der Zug auf die Kreuzmuskulatur entsprechend stark.

Abends kann ein warmes Bad mit einem geeigneten Badezusatz entspannen. Vorsicht ist bei einigen ätherischen Ölen, etwa aus Rosmarin und Thymian, oder auch Kampfer geboten, die wehenfördernd wirken können. Auch eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen im Rücken tun gut. Zur Entlastung und zum Ausgleich kann das Apothekenteam Sport empfehlen, geeignet sind zum Beispiel Gymnastik, Schwangerenyoga oder Aquagymnastik. Vorteil: Der Auftrieb des Wassers schont die Gelenke.

Bewegung im Wasser wirkt den vermehrt in der Schwangerschaft auftretenden Ödemen entgegen. Abzuraten ist dagegen von entwässernden Arzneimitteln (Diuretika) oder Tees. Auch sollten die Frauen nicht zu salzarm essen und ausreichend viel trinken. Bei »schweren Beinen« kann das Apothekenteam raten, die Beine hoch zu lagern, sich viel zu bewegen und langes Stehen oder Sitzen zu vermeiden. Wechselduschen regen die Durchblutung an, auch Stützstrümpfe können helfen.

In den meisten Fällen sind Ödeme lästig, aber nicht gefährlich. Eine Ausnahme sind starke Wassereinlagerungen im Zusammenhang mit Blutdruckanstieg und vermehrter Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie). Diese Symptome können auf eine schwere Schwangerschaftskomplikation, die Präeklampsie, hindeuten (19).

Adhärenz wichtig

Bei der Beratung von Schwangeren ist viel zu bedenken. Dabei helfen Angaben in Fachinformation und Beipackzettel oft nicht weiter. »Schon allein aus Haftungsgründen halten sich Hersteller mit Empfehlungen sehr bedeckt«, sagt der Experte. »Hilfreicher sind Angaben zur Verträglichkeit und Sicherheit von Arzneimitteln in der Schwangerschaft in Fachbüchern, in Internetdatenbanken oder von spezialisierten Beratungseinrichtungen wie dem Institut für Reproduktionstoxikologie am Universitätsklinikum Ulm oder Embryotox, dem Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité in Berlin.«

Völlige Sicherheit gibt es für kein Arzneimittel. Allerdings können gerade ältere Wirkstoffe, für die reichlich Erfahrung aus vielen beobachteten Schwangerschaften und deren Ausgang vorliegt, als relativ risikoarm gelten. Zu beachten ist, dass eine Fehlbildung oder ein Abort natürlicherweise vorkommen oder durch falsches Verhalten ausgelöst werden können. Es besteht nicht immer ein Zusammenhang mit einem Medikament (1).

Eine Orientierung für die Beratung bietet die Leitlinie »Information und Beratung des Patienten bei der Abgabe von Arzneimitteln – Selbstmedikation« der Bundesapothekerkammer (20). Sinnvoll ist auch, einen individuellen Arzneimittelpass für Schwangere anzulegen, in den alle Arzneimittel eingetragen werden (2, 21).

Bei jeder notwendigen Arzneimitteltherapie ist es wichtig, dass das Apothekenteam der Schwangeren ihre Unsicherheit nimmt und sie sachlich berät. Das besonders dann, wenn ein Off-Label-Use und ein Widerspruch zwischen Anwendung und Produkttexten bestehen. Sonst können mangelnde Adhärenz und Reaktionen wie ein abrupter Therapieabbruch die Folge sein (1). Hier kann das Apothekenteam wertvolle Aufklärungsarbeit leisten.

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