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Covid-19-Schutz

STIKO empfiehlt Impfung kleinen Kindern mit Vorerkrankung

Die Ständige Impfkommission hat heute eine Impfempfehlung für die Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen veröffentlicht. Darin empfiehlt sie eine Covid-19-Impfung nur Kindern mit Vorerkrankungen oder in Haushalten mit gefährdeten Personen, die sich nicht durch Impfung schützen können.
Christina Hohmann-Jeddi
09.12.2021  16:11 Uhr

Seit dem 26. November ist der mRNA-Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer ab dem Alter von fünf Jahren zu gelassen. Rechtzeitig vor Beginn der Auslieferung der speziell für Kinder hergestellten, niedriger dosierten Version des Impfstoffs, die für spätestens 20. Dezember angekündigt ist, wollte die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfempfehlung für die Altersgruppe der Fünf-bis Elfjährigen erarbeiten. Das hat sie nun getan und einen entsprechenden Beschlussentwurf in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren gegeben, teilt die Kommission heute mit.  Zur Impfung sollen laut STIKO zwei Dosen Comirnaty in der Dosierung von 10 µg pro Dosis im Abstand von drei bis sechs Wochen verabreicht werden.

Explizit empfohlen ist die Corona-Impfung demnach für Kinder mit verschiedenen Vorerkrankungen. STIKO-Mitglied Professor Dr. Fred Zepp hatte bei einer Veranstaltung am 26. November als Beispiele Adipositas, Trisomie 21, weiteren Fehlbildungen, Lungenvorerkrankungen und Immunschwäche. »Zusätzlich wird die Impfung Kindern empfohlen, in deren Umfeld sich Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf befinden, die selbst nicht oder nur unzureichend durch eine Impfung geschützt werden können, wie Hochbetagte sowie Immunsupprimierte«, hieß es heute in der STIKO-Mitteilung. Auf Wunsch könnten aber auch Kinder, die nicht zu den genannten Gruppen gehören, nach entsprechender ärztlicher Aufklärung geimpft werden. Die STIKO spricht zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch keine generelle Impfempfehlung für alle 5- bis 11-Jährigen aus. Eine fehlende Impfempfehlung sei keine Empfehlung gegen eine Impfung, hatte STIKO-Mitglied Zepp zuvor gesagt.

Ziel der Empfehlung sei es unter anderem, schwere Covid-19-Verläufe und Todesfälle bei Kindern in der genannten Altersgruppe zu verhindern. Aufgrund der hohen Sieben-Tage-Inzidenz in der Altersgruppe könne man davon ausgehen, dass ohne Impfung ein Großteil der Kinder mittelfristig infiziert werden wird. Die meisten Infektionen verliefen allerdings asymptomatisch, betont die Kommission. Derzeit bestehe für Kinder ohne Vorerkrankungen nur ein geringes Risiko für eine schwere Erkrankung, Hospitalisierung und Intensivbehandlung. Die geringe Krankheitslast und die noch unzureichende Datenlage zur Sicherheit des Impfstoffs in dieser Altersgruppe habe die STIKO zu dieser Empfehlung veranlasst (hier eine genauere Analyse). Sobald weitere Daten zur Sicherheit oder andere relevante neue Erkenntnisse vorlägen, könne die Empfehlung noch angepasst werden.

Zudem betont die STIKO erneut, dass sich möglichst alle Kontaktpersonen von Kindern wie Eltern und Lehrer und Erziehrinnen gegen Covid-19 impfen lassen sollten.

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