Spahn erwartet Corona-Massenimpfungen in Messehallen |
Der Minister sprach sich dafür aus, die Impfstoffe aus Steuermitteln zu finanzieren. Denn unnötig aufwendig wäre es, stattdessen zunächst eine unterschiedliche Bezahlung etwa für gesetzlich und privat Krankenversicherte zu organisieren, vor allem wenn die Ausgaben hinterher ohnehin über einen höheren Bundeszuschuss ausgeglichen würden. Corona-Impfstoffe könnten nach Aussagen des Europäischen Pharmaverbands (EFPIA) pro Einheit zwischen 5 und 15 Euro kosten.
Spahn sprach sich weiter dafür aus, die Kosten für die Infrastruktur der Massenimpfungen zwischen öffentlichem Gesundheitsdienst und Krankenkassen aufzuteilen. Deutsche Alleingänge bei den weltweit herbeigesehnten Impfstoffen lehnte Spahn ab. So wären etwa Verträge mit Herstellern von Deutschland oder auch Frankreich alleine nicht »europäisch gedacht«. »Wir verhandeln für alle 27«, sagte er mit Blick auf die EU-Mitgliedstaaten. Ferner würden »internationale Anstrengungen« unterstützt.
Laut EFPIA würden knapp acht Milliarden Impfdosen zur Impfung der Hälfte der Weltbevölkerung benötigt. Der Verband geht von zwei nötigen Impfungen pro Person aus. Die globale Kapazität zur Herstellung aller Impfstoffe liegt demnach bei fünf Milliarden Dosen pro Jahr.
Sicherheit hat laut Spahn obere Priorität. »Wir verlangen Phase-III-Studien«, bekräftigte er. Dabei werden Wirkstoffe an vielen Menschen erprobt. »Dieser Impfstoff braucht sehr hohes Vertrauen.« Eine Impfpflicht lehnte Spahn erneut ab. »Nein, es wird ein Impfangebot.«
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