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Glaukomtherapie

Sehnervenschäden aufhalten

Das Glaukom ist nach dem Katarakt weltweit die zweithäufigste Erblindungsursache. Das Tückische daran: Die meisten Betroffenen nehmen die typischen Gesichtsfeldausfälle erst wahr, wenn bereits große Teile des Sehnervs zerstört sind.
PZ
Clara Wildenrath
10.04.2022  08:00 Uhr

Sekundäre Offenwinkelglaukome

Bei etwa einem Drittel der Patienten mit einem Offenwinkelglaukom findet sich eine zugrunde liegende Erkrankung oder eine andere Ursache für die okuläre Neuropathie. Man spricht dann von einem Sekundärglaukom.

Rund ein Viertel aller Offenwinkelglaukome in Mitteleuropa geht auf das Pseudoexfoliations-Syndrom zurück. Beim PEX-Syndrom handelt es sich um eine systemische, vermutlich genetisch bedingte Erkrankung, bei der der Abbau elastischer Mikrofibrillen beeinträchtigt ist. Infolgedessen kommt es zu typischen Proteinablagerungen auf der Iris, der Linse und im Kammerwinkel. Diese können das Trabekelwerk verstopfen und den Ablauf des Kammerwassers behindern. Charakteristisch ist ein rascher Anstieg des IOD. Die Prävalenz wird in Deutschland auf 10 bis 15 Prozent bei Über-60-Jährigen geschätzt; in skandinavischen Ländern liegt sie höher. Oft ist das PEX-Syndrom mit arterieller Hypertonie und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Aortenaneurysma assoziiert.

Erheblich seltener tritt das Pigmentdispersions-Glaukom auf. Es macht etwa 2 Prozent aller Glaukomerkrankungen aus. Auch hier sind Ablagerungen im Trabekelwerk für den erhöhten IOD und die daraus entstehenden Schäden am Sehnerv verantwortlich. Es handelt sich um Melaninpigmente aus der Iris, die möglicherweise durch Reibung oder aufgrund einer Überproduktion freigesetzt werden. Betroffen sind in erster Linie kurzsichtige Männer zwischen 30 und 40 Jahren. Oft äußert sich die Erkrankung durch verschwommenes Sehen oder Regenbogenphänomene beim Blick in helles Licht. Die Symptome treten gehäuft nach körperlicher Anstrengung auf.

Das sogenannte Steroidglaukom entsteht typischerweise zwei bis sechs Wochen nach Beginn einer lokal am Auge applizierten oder systemischen Steroidtherapie. Etwa 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung sind sogenannte Steroidresponder; bei 5 Prozent kommt es dadurch zu einem IOD-Anstieg um 15 mmHg oder mehr. Besonders betroffen sind Menschen, die bereits an einem primären Offenwinkelglaukom leiden. Das höchste drucksteigernde Potenzial hat Dexamethason. Nach Absetzen des Medikaments geht der IOD in der Regel zurück. Inhalative Steroide haben nur in hohen Dosen Auswirkung auf den intraokulären Druck, intranasal angewandte nach bisheriger Datenlage gar nicht.

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