Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Glaukomtherapie

Sehnervenschäden aufhalten

Das Glaukom ist nach dem Katarakt weltweit die zweithäufigste Erblindungsursache. Das Tückische daran: Die meisten Betroffenen nehmen die typischen Gesichtsfeldausfälle erst wahr, wenn bereits große Teile des Sehnervs zerstört sind.
AutorPZ
AutorClara Wildenrath
Datum 10.04.2022  08:00 Uhr

Nervenzellen schützen

In den letzten Jahren rückte die Neuroprotektion zunehmend in den Fokus. In Tierstudien brachte beispielsweise Citicolin (Cytidin-5′-diphosphocholin) ermutigende Ergebnisse. Bei Ratten gingen Nervenschäden im Auge nach einer dreiwöchigen Behandlung um 74 Prozent zurück. Der Sehverlust verminderte sich trotz der weiter bestehenden okulären Hypertension.

Citicolin ist eine körpereigene Substanz, die an der Synthese der Phospholipide in Zellmembranen beteiligt und als Nahrungsergänzungsmittel im Handel ist. Einzelne Fallstudien weisen auch beim Menschen auf eine mögliche neuroprotektive Wirkung beim Offenwinkelglaukom hin, aussagekräftige wissenschaftliche Studien fehlen aber komplett.

Eine ähnliche Wirkung könnten GLP-1-Rezeptoragonisten haben, die Typ-2-Diabetespatienten zur Blutzuckersenkung erhalten. Wie kürzlich die Analyse von britischen Versicherungsdaten zeigte, erkrankten Patienten unter dieser Therapie nur gut halb so oft an einem Glaukom wie bei anderen Blutzuckersenkern. Den protektiven Effekt führen die Forscher auf eine antientzündliche Wirkung in den Nervenzellen der Retina zurück. Zu den GLP-1-Rezeptoragonisten gehören beispielsweise die Wirkstoffe Dulaglutid, Exenatid, Semaglutid und Liraglutid.

Für einen Quantensprung in der Glaukombehandlung könnten gentherapeutische Ansätze sorgen. Epigenetische Veränderungen der zellulären DNA spielen eine wichtige Rolle im Alterungsprozess – auch im Auge. Vor allem Methylierungen entscheiden darüber, welche Gene abgelesen werden und welche nicht. US-amerikanischen Forschern gelang es 2020, bei Mäusen Methylierungen in der DNA der Retinazellen gezielt zu entfernen und so die altersbedingten Veränderungen des Epigenoms rückgängig zu machen. Dadurch regenerierte sich das beschädigte Netzhautgewebe und die Sehleistung der Tiere verbesserte sich deutlich.

Auch bei menschlichen Retinazellen in Zellkultur konnten die Forscher den Alterungsprozess auf diese Weise zurückdrehen. Erstmals war es damit möglich, bestehende Schäden am Sehnerv zu heilen und verlorene Sehkraft wiederherzustellen. Bis diese Form der Gentherapie auch bei Menschen mit Glaukom getestet werden kann, dürften aber noch einige Jahre vergehen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa