Schneller Corona-Booster für alle |
Auf der einen Seite laufen in den Arztpraxen die Telefonleitungen heiß, weil sehr viele Menschen sich einen Termin für die Boosterimpfung sichern wollen. Andererseits haben sich immer noch nicht genügend Menschen überhaupt gegen Covid-19 impfen lassen. / Foto: Getty Images/Studio CJ
Seit Mitte Oktober empfiehlt die STIKO eine Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff unabhängig von der Art der Erst- und Zweitimpfung allen Personen ab 70 Jahren, Pflegeheimbewohnern unabhängig vom Alter, Pflegepersonal und anderen Menschen, die direkten Kontakt mit mehreren zu pflegenden Personen haben sowie Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt. Dabei galt, dass die Booster-Impfung frühestens sechs Monate nach der Grundimmunisierung folgen sollte.
Laut aktualisierter Empfehlung sollen jetzt alle Über-18-Jährigen ebenfalls mit einem mRNA-Impfstoff geboostert werden, und zwar »in der Regel« sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung. Eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate könne aber »im Einzelfall oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind erwogen werden«, so die STIKO heute. Zunächst sollten weiter die genannten Risikogruppen prioritär geimpft werden. Auch bisher nicht geimpften Personen solle Vorrang eingeräumt werden, betont die STIKO.
»Ziel der Ausweitung der bestehenden Auffrischimpfempfehlung über die bisherigen Indikationsgruppen hinaus ist neben der Aufrechterhaltung des Individualschutzes die Reduktion der Übertragung von SARS-CoV-2 in der deutschen Bevölkerung, um Infektionswellen abzuschwächen und zusätzliche schwere Erkrankungs- und Todesfälle zu verhindern«, begründet die STIKO ihre Empfehlung. Die Auffrischung diene sowohl dem Selbstschutz als auch dem Schutz der Mitmenschen und lasse einen längerfristigen robusten Impfschutz erwarten.
Für die Auffrischung kommt bei 18- bis 30-Jährigen nur Comirnaty® von Biontech und Pfizer infrage, da die STIKO sich aufgrund der höheren, aber immer noch seltenen Myokarditis- und Perikarditisrate nach einer Impfung mit Spikevax® von Moderna vor Kurzem gegen die Verwendung des Moderna-Impfstoffs in dieser Altersgruppe ausgesprochen hatte.
Bund und Länder hatten sich bereits vorletzte Woche darauf verständigt, Auffrischimpfungen grundsätzlich für alle ermöglichen zu wollen. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, allen Menschen ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus zu ermöglichen, auch wenn die letzte Impfung noch nicht sechs Monate her ist. Auch die Gesundheitsminister der Länder betonten aber in einem Beschluss, dass besonders Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen sowie medizinisches und pflegerisches Personal zuerst den Booster erhalten sollen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.