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Coronavirus

Quarantäne nach dem 1. Mai nicht mehr verpflichtend

Für Menschen mit einer Corona-Infektion soll ab dem 1. Mai nur noch eine «dringende Empfehlung» für eine fünf Tage lange Isolation gelten. Auf entsprechende neue Regeln verständigten sich am Montag die Gesundheitsminister von Bund und Ländern, wie Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) mitteilte.
dpa
PZ
04.04.2022  18:44 Uhr

Kontakte sollten gemieden werden, eine Anordnung vom Gesundheitsamt soll nicht mehr vorgesehen sein. Über einen entsprechenden Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) hatte die PZ bereits berichtet.

Für Beschäftigte in Einrichtungen des Gesundheitswesens, in Alten- und Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten müssen laut einer Pressemitteilung der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) im Infektionsfall die Gesundheitsämter ein Tätigkeitsverbot anordnen. Eine Freitestung nach einem negativen Schnell- oder PCR-Test ist demnach frühestens nach fünf Tagen möglich.

Kontaktpersonen von Infizierten wird demnach ebenfalls «dringend empfohlen», für fünf Tage in Quarantäne zu gehen. Infizierte und Kontaktpersonen sollen sich selbst regelmäßig testen. Mit den Lockerungen bei den Quarantäneregeln sollen auch massenhafte Personalausfälle bei hohen Infektionszahlen vermieden werden.

Sie gehen auf einen Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts (RKI) zurück. Bisher dauern die Absonderungen in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test nach sieben Tagen beendet werden. Eine formelle Anordnung des Gesundheitsamtes erfolgt häufig jetzt schon nicht mehr.

Lauterbach: Einigung zu Impfpflicht in Aussicht

Lauterbach warnte nach dem Treffen der Gesundheitsminister auch vor einem Scheitern der Impfpflicht. «Das würde der Union dann angelastet, dass sie die Impfpflicht blockiert haben, wenn die Lage dann so bitter ist.» Lauterbach sagte, er hoffe, «dass man in den nächsten Stunden zu einer breiten Mehrheit im Parlament kommt». Am Donnerstag soll der Bundestag nach monatelanger Debatte über die Einführung einer Impfpflicht in Deutschland entscheiden. Eine Mehrheit dafür zeichnet sich nicht ab. Mit ihrem Kompromissangebot greifen die 237 Befürworter der Impfpflicht ab 18 deshalb die Vorschläge anderer Parlamentariergruppen auf und versuchen diese mit ihrem Konzept zusammenzuführen. Die PZ hatte zuvor über den möglichen Kompromiss berichtet. Auch Apotheker könnten bei diesem Vorschlag eine wichtige Rolle spielen.

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