Opaganib beschleunigt Virus-Clearance |
Daniela Hüttemann |
03.02.2022 17:00 Uhr |
Die Möglichkeiten, schweres Covid-19 zu behandeln, sind immer noch begrenzt. Opaganib könnte ein weiterer Baustein der Therapie sein. Es soll antiviral wirken. / Foto: Adobe Stock/Halfpoint
Opaganib ist ein oral verfügbarer selektiver Sphingosin-Kinase-2-Hemmer, der aus der Krebsforschung stammt und derzeit klinisch zur Behandlung von Gallengangkarzinomen und Prostatakrebs untersucht wird. Die Substanz wirkt jedoch in vitro stark antiviral gegen SARS-CoV-2. Das US-Unternehmen Redhill Biopharma hat seinen Arzneistoffkandidaten daher auch in einer Phase-II/III-Studie mit 437 hospitalisierten Patienten mit schwerer Covid-19-Pneumonie untersucht.
Die Studie ist abgeschlossen, die endgültigen Ergebnisse jedoch noch nicht nach dem Peer-Review-Verfahren veröffentlicht. Vor Kurzem teilte das Unternehmen jedoch mit, dass die orale Gabe von zweimal 250 mg Opaganib-Kapseln alle zwölf Stunden über 14 Tage die Zeit, bis das Virus nicht mehr nachweisbar ist, im Schnitt um vier Tage gegenüber Placebo (und Standardbehandlung für alle Patienten) verkürzt. Im Schnitt wurde die Virus-Clearance unter Opaganib nach zehn Tagen erreicht.
»Opaganib ist der erste oral verabreichte neuartige Arzneimittelkandidat, der die Eliminierung viraler SARS-CoV-2-RNA bei hospitalisierten Patienten mit schwerer Covid-19-Pneumonie zeigt«, kommentiert Dr. Mark Levitt, Chief Scientific Officer von Redhill. »Dies ist auch der erste klinische Nachweis der potenziellen antiviralen Aktivität von Opaganib, der die 62-prozentige Verringerung der Sterblichkeit bestätigt, die in der Post-hoc-Analyse einer großen Untergruppe von Patienten aus der Phase-II/III-Studie beobachtet wurde.«
Redhill treibe das Entwicklungsprogramm für Opaganib mit Nachdruck voran und befinde sich in laufenden Gesprächen mit mehreren Zulassungsbehörden über mögliche Wege zur Zulassung.
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