Nuvaxovid auch als Kombipartner und Booster |
Christina Hohmann-Jeddi |
16.02.2022 16:15 Uhr |
Der Spaltimpfstoff Nuvaxovid wurde am 21. Dezember 2021 zur Grundimmunisierung in der EU zugelassen. Mit einer ersten Lieferung des Präparats nach Deutschland wird am 21. Februar gerechnet. Anfangs sollte bei der Verwendung von Nuvaxovid ein Mindestabstand zu anderen Impfstoffen eingehalten werden, schreibt die STIKO in einer wissenschaftlichen Begründung zu den aktualisierten Impfempfehlungen: »Da Nuvaxovid ein neuer Impfstoff ist, sollte – wie auch anfangs bei der Einführung der anderen Covid-19-Impfstoffe – als Vorsichtsmaßnahme vor und nach einer Impfung mit Nuvaxovid und der Applikation von anderen Totimpfstoffen (außer Influenza) oder von Lebendimpfstoffen ein Mindestabstand von 14 Tagen eingehalten werden.« Ziel hierbei sei, mögliche Impfreaktionen eindeutig Nuvaxovid zuordnen und die Verträglichkeit des Impfstoffs abschätzen zu können.
Das Präparat enthält das neuartige Adjuvans Matrix-M1, das bislang noch in keinem zugelassenen Impfstoff eingesetzt wird. Ein ähnlicher Wirkverstärker, der auf einem Pflanzenextrakt aus dem Seifenrindenbaum (Quillaja saponaria Molina) basiert, ist aber in dem Herpes-Zoster-Impfstoff Shingrix® von Glaxo-Smith-Kline enthalten.
Noch beschränken sich die Daten zur Sicherheit des Impfstoffs auf die Zulassungsstudien. Ihnen zufolge sind die Impfreaktionen in der Regel mild bis moderat und von kurzer Dauer (unter drei Tage). Nach der zweiten Dosis war eine höhere Reaktogenität als nach der ersten Dosis zu beobachten. Ältere Probanden waren seltener und weniger stark betroffen als jüngere Probanden.
Der Schutz vor symptomatischen Coronainfektionen betrug in den Studien etwa 90 Prozent und war auch bei einer Untergruppe von Probanden mit hohem Risiko für schwere Verläufe vergleichbar hoch. Allerdings wurden die Daten zu einem Zeitpunkt erhoben, als die Alpha- und Beta-Varianten des Virus zirkulierten, die inzwischen verdrängt wurden. Wie gut der Spaltimpfstoff gegen Covid-19-Erkrankungen durch die beiden derzeit verbreiteten Varianten Delta und Omikron sei, habe nicht bestimmt werden können, heißt es in der Publikation.
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